UNESCO

Welterbe
ist mehr…

... als der erste Blick vermuten lässt.

Um die Vielfalt und Facetten unserer einzigartigen Welterbestätten für Sie erfahrbar zu machen, begehen wir am 18. April 2025 den Österreichischen Welterbetag.

Am 18. April begehen die zwölf Österreichischen Welterbestätten jedes Jahr den „Österreichischen Welterbetag“. Als gemeinsamer Aktionstag soll er dazu beitragen, auf das UNESCO-Welterbe in Österreich aufmerksam zu machen und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es steter Bemühungen bedarf, diese einzigartigen Kultur- und Naturschätze vor Verfall oder Zerstörung zu bewahren. Die zwölf Österreichischen Welterbestätten möchten im Rahmen dieses Tages das Welterbe in Österreich erlebbar und erfahrbar machen. Spezielle Veranstaltungen und Aktionen -vor Ort und online – ermöglichen ungewohnte Blicke auf Altbekanntes, eröffnen neue Perspektiven oder vermitteln einen Eindruck von der Arbeit und den Bemühungen zum Schutz und Erhalt dieser einzigartigen Orte.

Seit 1983 wird der 18. April, auf Initiative des Internationalen Denkmalrates ICOMOS, von der UNESCO als „International Day of Monuments and Sites” bzw. “World Heritage Day”  begangen. In Anlehnung an diesen internationalen Tag hat die Österreichische Welterbestätten-Konferenz 2020 beschlossen, auch in Österreich einen solchen Aktionstag, den Welterbetag, zu etablieren.

Die UNESCO ist ein wichtiges Mitglied der – aus 15 Sonderorganisationen bestehenden – „UN-Familie“. Ihr Ziel: mit den Mitteln von Kultur, Bildung und Wissenschaft den Frieden zu erhalten, zu schaffen und zu sichern. Dazu bekennen sich insgesamt 193 Mitgliedstaaten und 11 assoziierte Mitglieder. Das Hauptquartier der UNESCO befindet sich in Paris.
Die UNESCO wurde – kurz nach den Vereinten Nationen – im November 1945 gegründet. Den Anlass und Hintergrund bildeten die Katastrophen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: zwei Weltkriege mit Millionen Toten, die Verfolgung und Vernichtung von ethnischen, religiösen und anderen Minderheiten, totalitäre Systeme, Massenvernichtungswaffen: Weil Hass und Vorurteile in den Köpfen entstehen, müssten sie auch dort verhindert werden.


Mit zahlreichen Programmen und Projekten versucht die UNESCO Antworten auf Probleme zu finden und diesen mit Wissen, Austausch und Zusammenarbeit zu begegnen. Die Einhaltung der Menschenrechte, die Gleichheit der Geschlechter, der nachhaltige Umgang mit der Natur sind dabei wesentliche Leitlinien.


In Österreich stellt die Österreichische UNESCO-Kommission die Präsenz der UNESCO sicher und fungiert als Kontakt- und Beratungsstelle für Angelegenheiten der UNESCO in Österreich.

1972 wurde von den Mitgliedstaaten der UNESCO das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ (kurz „Welterbekonvention) ins Leben gerufen, um Kultur- und Naturstätten, die für die gesamte Welt von Bedeutung sind, zu schützen.

Damit ein Bauwerk, ein Ensemble von Gebäuden, ein Naturdenkmal oder eine Landschaft als Welterbe gelten, muss eine zentrale Bedingung erfüllt sein: Das Kultur- oder Naturgebilde muss „außergewöhnlichen universellen Wert“ besitzen. Das heißt: Es muss aus der Fülle vergleichbarer Objekte deutlich herausragen. Und: Sein Verfall oder die mutwillige Zerstörung wären ein unwiederbringlicher Verlust für die Menschheit. Externe Fachberater aus Kultur- und Naturschutzorganisationen prüfen die Anträge und empfehlen dem Welterbekomitee die Aufnahme oder Ablehnung. In dem Verfahren werden Gesichtspunkte wie kulturelle Diversität und Nachhaltigkeit besonders berücksichtigt.

Bisher haben 194 Staaten diesen völkerrechtlichen Vertrag unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, jene Kultur- und Naturstätten von außergewöhnlichem universellen Wert für kommende Generationen zu bewahren. Aktuell gibt es 1.157 Welterbestätten in 167 Staaten der Welt. Sie stellen unschätzbare Zeugnisse der Natur- und Menschheitsgeschichte dar.

Historic Centre of the City of Salzburg

Stadt Salzburg

Mehr über die Alten Buchenwälder
und Buchenurwälder

Alte Buchenwälder und
Buchenurwälder

Mehr über Schloss und
Gärten von Schönbrunn

Schloss und Gärten
von Schönbrunn

City of Graz – Historic Centre
and Schloss Eggenberg

Stadt Graz und
Schloss Eggenberg

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Schloss Eggenberg

Stadt Graz und
Schloss Eggenberg

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Hallstatt/Dachstein-
Salzkammergut

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Wachau

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Zentrum von Wien

Historisches
Zentrum von Wien

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Semmeringeisenbahn

Semmeringeisenbahn

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Pfahlbauten um die Alpen

Prähistorische Pfahlbauten
um die Alpen

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Towns of Europe

Great Spa Towns of Europe

Mehr über die Grenzen des
Römischen Reiches/Donaulimes

Grenzen des Römischen Reiches/Donaulimes

18. April 2025

Historisches Zentrum
der Stadt Salzburg

Abseits von Festspieltrubel und Mozartkugel erzählt das Welterbe Salzburg vom barocken Glanz der Fürsterzbischöfe, vom Stolz des Bürgertums und von der schlichten Strenge der Klöster.

Art der Stätte: Kulturstätte
Einschreibung: 1996
Kriterien: (ii), (vi), (iv)
Bundesland: Salzburg

Das Programm am Welterbetag 2025

Denkmale im Welterbe
Denkmal AFTERWORK | Salzburg
Handwerk in den historischen Räumen des Bundesdenkmalamtes

ACHTUNG! 17. April 2025, 17 Uhr bis 19.30 Uhr

Die aufwendig restaurierten Räume des Landeskonservatorats für Salzburg in der Sigmund-Haffner-Gasse sind ein Schatzkästchen traditioneller Handwerkstechniken: farbenfrohe Schablonenmalereien, historische Steinböden, glänzender Stuckmarmor, kunstvolle Stuckdecken und prunkvolle Parkettböden. Im Rahmen des Salzburger Handwerksfestivals Hand.Werk.Stadt. lädt das Bundesdenkmalamt anlässlich des Welterbetages zum Denkmal AFTERWORK mit Snacks und Drinks ein.

Restaurator Neubauer, der selbst an der Restaurierung der Amtsräume mitwirkte, gibt faszinierende Einblicke in die Technik der Schablonenmalerei. Mitarbeiter:innen des Bundesdenkmalamtes bringen verschiedene Handwerkstechniken näher, die das Welterbe Salzburg bis heute prägen.

Wo: Bundesdenkmalamt
Landeskonservatorat für Salzburg
Sigmund-Haffner-Gasse 8/II
5020 Salzburg

Keine Anmeldung erforderlich! 

„Im Herzen des Andräviertels“ Open-House mit Führungen

ACHTUNG! 26. April, 14:00 bis 18:00 Uhr

Das „Andräviertel“ markiert den Kern der Salzburger „Neustadt“ – entstanden in der mit Salzach-Regulierung und Bahn-Anbindung eng verknüpften Gründerzeit. Benannt ist es nach seinem Herzstück, der gegenüber von Schloss Mirabell am gleichnamigen Platz freistehenden Andräkirche.

 

Der vom selben Baukünstler, Josef Wessicken, gegen 1900 konzipierte Pfarrhof daneben, war von Beginn an auch als Wohn- und Geschäftshaus konzipiert. Und bis heute vereint er diese drei Funktionen als urbanes Zentrum in sich. Gleich einem toskanischen Palazzo erhebt sich die in italienischen Formen der Renaissance u. Spätgotik künstlerisch komponierte Fassade als eine Ikone der Gründerzeit in der Neustadt. Im Zuge der Sanierung wurde diese mit ihren in Romanzement modellierten Rustizierungen, Bänderungen und weiteren bauplastischen Details z. T. rekonstruiert. Durch Freilegung der Bögen erhielt der Geschäftssockel wieder seine urspr. Struktur. Der Barrierefreiheit wurde v. a. mit einem Lifteinbau entsprochen. Ein Highlight stellen die meisterhaft rekonstruierten, bauzeitlichen Ornamentmalereien des Stiegenhauses dar.

Wo: Pfarrhof, Sankt Andrä – Mirabellplatz 5

(Treffpunkt: beim Haupteingang – Holztor zum Mirabellplatz)

Führungen im Halbstundentakt

Die Veranstaltung ist frei zugänglich: gratis und ohne Anmeldung bzw. barrierefrei!

Achtung: aktuelle INFOS wie ein Veranstaltungsaviso werden erst auf die Website der Stadtgemeinde gestellt.

Mirabell Garten in Salzburg an einem Herbstmorgen in Österreich, UNESCO
Blick auf die Festung Hohensalzburg vom Mirabellgarten
Hauptstadt des Barock am Nordrand der Alpen

Die Stadt ist Schauplatz einer faszinierenden Bau-Geschichte: Sie beginnt mit einer keltischen Siedlung zwischen den Stadtbergen. Die Römer errichten darauf Iuvavum, eine bedeutende Bezirkshauptstadt der Provinz Noricum. Im Mittelalter – nachdem der Salzbergbau starken Aufschwung genommen hat – floriert auch die Stadt wieder.

 

Salzburg veränderte sich nur langsam und kleinräumig – bis Fürsterzbischof Wolf Dietrich um 1600 begann, die Stadt in eine Residenz zu verwandeln. Ganze Häuserzeilen mussten repräsentativen Plätzen und Neubauten weichen. Teile der Bürgerstadt blieben davon aber verschont – so wie später die barocke Bischofsstadt insgesamt von Modernisierung. Das Welterbe: ein unvergleichliches Stadtbild und harmonisches Zusammenspiel zwischen Architektur und umgebender Natur.

 

Nicht nur als seine Geburtsstadt ist Salzburg eng mit dem Namen Mozart verbunden. Im höfisch-aristokratische Milieu begann sich das Genie des jungen Wolfgang Amadeus zu entfalten. Und von hier aus verbreitete sich sein Ruhm in der ganzen Welt.

Die Macht des weißen Goldes

Salz: Ihm verdankt die Stadt nicht nur ihren Namen, sondern auch die Entstehung. Schon in frühgeschichtlicher Zeit wurde in der Gegend das „weiße Gold“ abgebaut. Der ideale Umschlagsplatz dafür lag genau dort, wo die Salzach in das offene Salzburger Becken eintritt.

 

Bereits seit dem frühen Mittelalter war Salzburg Bischofssitz und ein Zentrum der Christianisierung gewesen. Ab etwa 1350 übernahmen die Erzbischöfe auf ihrem Territorium auch die weltliche Macht. Als „Fürsterzbischöfe“ residierten sie im heutigen Dombezirk und zogen sich nur in Krisenzeiten auf die Burg über der Stadt zurück. In mehreren Phasen hatten sie Hohensalzburg zur Festung erweitern lassen. Die heutigen Ausmaße und ihre imposante Gestalt hat sie etwa um 1500 bekommen.

Die ganze Stadt ist Bühne

Der Reichtum und die Macht der Fürsterzbischöfe waren immens. Nach ihrem Willen entsteht im 17. und 18. Jahrhundert ein grandioses Ensemble aus profanen und sakralen Bauwerken. Der absolutistische Machtanspruch der Kirche und das Prinzip der ungeteilten Herrschaft werden als Gesamtkunstwerk inszeniert.

 

Dabei setzte man auf Komposition im großen Stil und – Importkunst aus Italien: Von dort kamen Stararchitekten wie Vincenzo Scamozzi und Santino Solari. Auch die Bildhauer und Maler beherrschten und benutzten das klassizistische Vokabular von Renaissance, Manierismus und Barock. Johann Bernhard Fischer von Erlach, der selbst in Rom gelernt hatte, entwarf hier Schlüsselbauten des Hochbarock: Vor der Kulisse der umgebenden Berge wird Salzburg zur prächtig ausgestatteten Bühne.

Salzburg historisches Zentrum mit grünen Blättern und Sonnenschein Österreich
Die Altstadt Salzburgs mit Blick auf die Festung
Mozartmetropole

Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Jänner 1756 in Salzburg geboren. Das Verhältnis zu seiner Geburtsstadt blieb aber immer zwiespältig. Und Salzburg war auch nie das Zentrum seines Lebens. Mozart und Salzburg: Die enge Verbindung zwischen der Stadt und dem Namen des Komponisten – und ihre Vermarktung entwickelten sich erst posthum.

Etwa fünfzig Jahre nach seinem Tod gründeten Bürger einen Verein zur Pflege und Bewahrung seines Werks. Schon bald war von Feiern und Festspielen die Rede. Die Zeit dafür war aber erst reif, als der Dramatiker Hugo von Hofmannsthal und der Theatervisionär Max Reinhardt 1920 die Salzburger Festspiele gründeten und ihre Ideen mit der Verehrung Mozarts verbanden. Mit dem internationalen Erfolg der Festspiele bekam Salzburg auch als Mozartstadt Weltgeltung.

Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten
und anderer Regionen Europas

Beinahe unberührt von menschlichem Einfluss verstecken sich Überreste der letzten Urwälder Europas – und geben einen wertvollen Einblick in die Evolutions- und Naturgeschichte.

Art der Stätte: Naturstätte
Einschreibung: erstmals 2007, Erweiterung 2011 und 2017 (mit Österreich)
Kriterien: (ix)
In 12 Staaten
Bundesländer: Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark

Das Programm am Welterbetag 2025

Sonderführung zum UNESCO-Welterbe im Weltnaturerbezentrum Haus der Wildnis

Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal
18. April 2025, 10:00 bis 11:30 Uhr

Wildnis-Führung: Was ist Wildnis und warum ist der Urwald so einzigartig? Warum sind viele Bäume nicht automatisch ein Wald und was steckt eigentlich hinter der Auszeichnung Weltnaturerbe? Unsere professionellen Guides nehmen Sie in der Ausstellung mit auf eine spannende Reise von der Eiszeit bis ins Jetzt und vermitteln wichtige Zusammenhänge zum Thema Biodiversität, Klimawandel, Naturschutz und UNESCO Weltnaturerbe.

Wo: Haus der Wildnis, Kirchenplatz 5, 3293 Lunz am See

Informationen zur Anmeldung

Nationalpark Kalkalpen: beschränkte Teilnehmer*innenzahl, Ranger Tour kostenfrei,

Anmeldung erforderlich: Nationalpark Besucherzentrum Ennstal, Eisenstraße 75, 4462 Reichraming,

Telefon +43 (0)7254 8414-0
info-ennstal@kalkalpen.at 
www.kalkalpen.at

Ausrüstung: wetterfeste Kleidung, Wanderschuhe, Jause und Getränk, evtl. Wanderstöcke, Mindestalter für Kinder 10 Jahre

 

Wildnisgebiet Dürrrenstein-Lassingtal: beschränkte Teilnehme*innenanzahl

Anmeldung erforderlich:
info@haus-der-wildnis.at 
www.haus-der-wildnis.at 
Telefon +43 (0)7486 21122 
Weltnaturerbezentrum Haus der Wildnis,
Kirchenplatz 5,3293 Lunz am See

Workshop für Kinder ab 6 Jahren, 10:00 bis 11:30 Uhr, 5 € pro Kind, freier Eintritt in die Ausstellung

Sonderführung zum Welterbe im Haus der Wildnis, 10:00 bis 11:00 Uhr, 9 € Eintritt in die Ausstellung, Führung kostenfrei

“Lautlos wie der Luchs” - Workshop für Kinder

Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

18. April 2025, 10:00 bis 11:30 Uhr

In diesem spannenden Workshop entdecken die Kinder, wie der Luchs als Meister der lautlosen Bewegung im Wald lebt. Sie lernen spielerisch, wie man sich ruhig und geschickt wie ein Luchs fortbewegt und erfahren mehr über die besonderen Sinne und Fähigkeiten dieses geheimnisvollen Tieres. Mit Übungen zur Achtsamkeit, Bewegung und Naturbeobachtung erleben die Kinder, wie der Luchs in der Wildnis unterwegs ist – immer auf leisen Pfoten!

Wo: Haus der Wildnis, Kirchenplatz 5, 3293 Lunz am See

Informationen zur Anmeldung

Wildnisgebiet Dürrrenstein-Lassingtal: beschränkte Teilnehmer*innenanzahl

Anmeldung erforderlich:
info@haus-der-wildnis.at  
www.haus-der-wildnis.at 
Telefon +43 (0)7486 21122
Weltnaturerbezentrum Haus der Wildnis,
Kirchenplatz 5, 3293 Lunz am See

Workshop für Kinder ab 6 Jahren, 10.00 – 11.30 Uhr, 5 € pro Kind, freier Eintritt in die Ausstellung

Geführte UNESCO-Welterbe Tour zum Welterbetag

ACHTUNG! Sa, 26. April 2025, 10:00 bis 14:00 Uhr

Frühlingserwachen in den natürlichen alten Buchenwäldern im Nationalpark Kalkalpen: Unsere Wanderung im Reichraminger Hintergebirge führt uns entlang des Buchensteiges zu gleich zwei im Nationalpark vorkommenden Buchenwaldtypen mit ihrer typischen Tier- und Pflanzenwelt. Reine Gehzeit ca. 2 ½ Stunden

Wo: Nationalpark Kalkalpen, 4462 Reichraming

Informationen zur Anmeldung

Nationalpark Kalkalpen: beschränkte Teilnehmer*innenzahl,
Ranger Tour kostenfrei,

Anmeldung erforderlich: Nationalpark Besucherzentrum Ennstal,
Eisenstraße 75,
4462 Reichraming,
Telefon +43 (0)7254 8414-0,
info-ennstal@kalkalpen.at
www.kalkalpen.at

Ausrüstung: wetterfeste Kleidung, Wanderschuhe, Jause und Getränk, evtl. Wanderstöcke, Mindestalter für Kinder 10 Jahre

Buchenurwald im Reichraminger Hintergebirge, Nationalpark Kalkalpen, Österreich, UNESCO Weltnaturerbe
Buchenurwald im Nationalpark Kalkalpen © Erich Mayrhofer

Relikte einer Natur ohne Menschen

Bevor die Menschen in Europa sesshaft wurden, waren vier Fünftel davon mit Wald – überwiegend mit Buchenwäldern – bedeckt. Danach schrumpften die Wälder in dem Maß wie die Bevölkerung zunahm und damit der Bedarf an Acker- und Weideflächen. Holz war Brennmaterial und blieb der wichtigste Rohstoff zum Bauen und für die Herstellung von Geräten – von der Steinzeit bis zum Industriezeitalter.


Heute bedeckt der Wald nur noch etwa ein Drittel der Fläche Europas. Der größte Teil davon sind Nutzwälder, die seit Jahrhunderten intensiv bewirtschaftet werden. Von den Buchenurwäldern sind nur mehr Reste übrig. Gemeinsam mit alten, naturnahen Beständen bilden diese „Enklaven“ ein Weltnaturerbe in zwölf Staaten.


In Österreich gehören dazu die alten Buchwälder im Nationalpark Kalkalpen und der Buchenurwald im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Hier erforschen verschiedene wissenschaftliche Disziplinen die Entwicklung von Tier- und Pflanzenarten und die Zusammenhänge von Klima und Umwelt.

Rotbuche, die (lat.: Fagus sylvatica)

Die Baumart kommt nur in Europa vor und ist vom Atlantik bis Ostmitteleuropa (Bukowina heißt so viel wie „Buchenland“), von Südschweden bis zum Balkan und im Apennin stark verbreitet.

Die Erfolgsgeschichte beginnt in der mittleren Wärmezeit, etwa im fünften Jahrtausend vor unserer Zeit. Während der Eiszeit hatten sich alle Baumarten an den Südrand Europas zurückgezogen. Nach dem Rückgang der Gletscher kehrten sie in die Kaltsteppen zurück. Die Buche ist schon lange im Süden Schwedens heimisch und es ist nicht ausgeschlossen, dass sie – Stichwort Klimawandel – sich noch weiter nordwärts ausbreitet.

In tieferen Lagen setzte sich die Buche nach und nach gegen alle Konkurrenten durch. Als Schattenbaum konnte sie stärker lichtabhängige Baumarten leicht verdrängen. Im Bergwald mischen sich Tannen darunter und auf höheren und kühleren Schatthängen steigt auch der Anteil an Fichten.

Im Herzen der Wildnis

Der Rothwald gehört zum Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal in den Niederösterreichischen Kalkalpen. In seinem Inneren hat sich ein etwa vier Quadratkilometer großes Stück Urwald erhalten. Dass es vom Kahlschlag verschont geblieben ist, grenzt an ein Wunder: Weil die Klöster Gaming und Admont jahrhundertelang über Besitz- und Nutzungsrechte im Streit lagen, blieb der Wald unberührt.



Nach Zeiten von Verstaatlichung und Privatbesitz erwarb der Bankier Albert Freiherr von Rothschild 1875 den Wald. Dem Philanthropen und Kunstmäzen war auch der Naturschutz ein großes Anliegen. Er ließ lediglich einen – komfortablen – Kutschenweg bis an den Rand anlegen. Nachdem das Waldstück auch noch das 20. Jahrhundert überdauert hat, genießt es nun den höchsten Status im international geregelten Naturschutz: Kategorie Ia.

Buchenmischwald mit Schluchtwaldcharakter
Nationalpark Kalkalpen © Franz Sieghartsleitner

Wild und artenreich

Der Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich beherbergt insgesamt sechs Buchenwaldgesellschaften. Es handelt sich dabei – wo nicht um Reste von Urwäldern – um naturnahe Bestände. Teile davon sind dabei, sich zur Waldwildnis zurück- oder – besser – weiterzuentwickeln.

Mit neuen wissenschaftlichen Methoden lässt sich das Alter der Bäume exakt bestimmen. Einzelne Buchen sind über 500 Jahre alt: das älteste Exemplar existierte bereits, als in Wien noch an der Stephanskirche gebaut wurde.

In den Buchenwäldern herrscht hohe Biodiversität. Der seltene Weißrückenspecht gilt als ein verlässlicher Indikator für eine intakte Umwelt und aktuell leben sechs Luchse in dem Gebiet.

Schloss und Gärten
von Schönbrunn

Wo einst die Habsburger residierten und der Hofstaat flanierte, lassen sich noch heute im Welterbe Schönbrunn Zeugen einer imperialen Vergangenheit entdecken.

Art der Stätte: Kulturstätte
Einschreibung: 1996
Kriterien: (i), (iv)
Bundesland: Wien

Das Programm am Welterbetag 2025

Die Gloriette – ein ikonisches Bauwerk im Schönbrunn Schlosspark (Führung)

ACHTUNG! 23. April, 10.00 Uhr (Dauer ca. 60 Minuten)

Die Gloriette feiert heuer ihren 250. Geburtstag – dieses Jubiläum nimmt die Schönbrunn Group zum Anlass, den frühklassizistischen Arkadenbau am Schönbrunner Berg zum Welterbetag ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Anna Mader-Kratky, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung der Schönbrunn Group, informiert bei einer Führung über Geschichte, Architektur und „hidden gems“ rund um die Gloriette.

Eine Videoreihe auf den Social Media Kanälen von Schloss Schönbrunn stimmt die Besucher:innen auf das prächtige Bauwerk ein.

Wo: Gloriette Schloss Schönbrunn
(Treffpunkt: neben der Gloriette, Skulpturengruppe auf der linken Seite vom Schloss aus gesehen). Empfohlen wird der Eingang Meiereitor aufgrund des relativ steilen Zugangs zur Gloriette.

Eine Anmeldung ist unter info@schoenbrunn.at erforderlich.

Kapazität max. 30 Personen

 

 

Führung: Schönbrunner Gartenskulpturen – kunsthistorischer Hintergrund und denkmalpflegerische Überlegungen

18. April 2024, 11:00 bis ca. 12:00 Uhr

Bei einem Rundgang durch den Schönbrunner Schlosspark mit Martina Haselberger (Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung) und Anna Mader-Kratky (Schönbrunn Group, Wissenschaftliche Abteilung) erfahren Sie mehr über die historische Entwicklung der Parkanlage und ihres Skulpturenschmucks sowie die Herausforderungen, die ihr Erhalt an die Konservierungswissenschaften stellt.

Schönbrunner Schlosspark (Treffpunkt: Ehrenhoftreppe)

Anmeldung erbeten bis 15.04.2024 unter: kons-rest@uni-ak.ac.at

Eine Kooperation der Schönbrunn Group mit der Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung

Führung: Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen? Die Zitrussammlung Schönbrunn (Österreichische Bundesgärten)

18. April 2024, 17:00 bis 19:30 Uhr

Im Frühjahr ist der Feldgarten im Schlosspark Schönbrunn der am intensivsten duftende Ort in Wien. 500 Zitrusbäume stehen in voller Blüte und betören die Sinne.

Bei einem Glas Sekt in der Hofgärtnerbibliothek führen die Österreichischen Bundesgärten Sie in die lange Geschichte der Schönbrunner Zitrussammlung ein und spazieren dann zu den Glashäusern im öffentlich nicht zugänglichen Feldgarten, in denen die Zitruspflanzen überwintert werden.

Schlosspark Schönbrunn
Eingang Meidlinger Tor, 1120 Wien

Kosten: 25€ pro Person inkl. Sektempfang und Zitrusverkostung

Mitzubringen: festes Schuhwerk und warme Kleidung

Schloss Schoenbrunn mit Brunnen im Vordergrund
Ehrenhof © Schloss Schoenbrunn
Kultur- und Betriebsges.m.b.H. Alexander Eugen Koller
Imposantes Wahrzeichen einer prägenden Dynastie

Schönbrunn steht ikonisch für Habsburg. Die Kaiser, Könige und Erzherzöge aus der Dynastie verbrachten hier drei Jahrhunderte lang die Sommer mit dem gesamten Hofstaat. Schönbrunn, das war der glanzvolle Mittelpunkt des höfischen Lebens einer der mächtigsten Dynastien Europas.

 

Heute präsentiert sich Schönbrunn in der Form, die es am Ende der Donaumonarchie angenommen hatte. Von den ehemals dreihundertsieben Räumen des Residenzschlosses sind noch immer vierundachtzig im Originalzustand zu bestaunen.



Das Schloss und der Garten bilden ein untrennbares Ganzes. Die einzelnen Teile sind durch ein Netz von Wegen miteinander verbunden und mit Bauwerken, Brunnen und Statuen kunstvoll ausgestattet: Schloss, Orangerie, Gloriette, Menagerie – jedes für sich eine besondere Attraktion, gemeinsam ein großes Gesamtkunstwerk. 1996 wurde Schönbrunn als kunst- und kulturgeschichtlich einmaliges Ensemble zum Weltkulturerbe erklärt.

Bewegte Baugeschichte
Die Geschichte des Ortes reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Die Gegend, in der sich die Schlossanlage heute ausbreitet, war ursprünglich ein Jagdrevier, weit außerhalb der Stadt. Hier befand sich zuerst eine Mühle, dann ein Herrenhaus, später ein Lustschloss, das bei der osmanischen Belagerung Wiens schwer beschädigt wurde. 1693 gab Kaiser Leopold I. den Auftrag zum Bau eines Jagdschlosses.

Die Planung und Errichtung lagen in den Händen des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach. Einige Jahre nach dem Baubeginn kamen die Arbeiten allerdings ins Stocken, danach sogar gänzlich zum Erliegen. Der Um- und Ausbau zum Residenzschloss begann 1743 unter Maria Theresia. 1780 war die Umgestaltung von Schloss und Garten abgeschlossen.

Die Namen der Räume verraten viel von Erlesenheit, Exotik und Luxus: Gelber Salon, Porzellanzimmer, Spiegelsaal, Vieux-Laque-Zimmer, Chinesische Kabinette. Der barocke Garten diente – als „Verlängerung“ der repräsentativen Innenräume – der Darstellung von Macht. Mehrere Generationen haben bei der prunkvollen Ausstattung ihre Spuren hinterlassen.
Repräsentation und Geschmack
Das barocke Schloss ist der sichtbare Ausdruck der absoluten Macht eines Monarchen, dem sich alle Untertanen zu unterwerfen hatten. Die streng geometrischen Gartenanlagen mit ihren kunstvollen Pflanzenornamenten sprechen die gleiche Sprache und sagen: Nicht nur der Staat, auch die Natur unterliegt dem Willen des souveränen Herrschers.

Die Veränderungen, die Maria Theresia und ihr Gemahl Franz I. vornehmen ließen, sind vielsagend. Die Gestaltung von Schloss und Garten gehorcht nicht mehr ausschließlich dem Prinzip der Repräsentation. Der persönliche Geschmack tritt stärker in den Vordergrund und verrät – indirekt – ein neues Verständnis von Herrschaft. Maria Theresia war es auch, die den Garten 1778 sogar für die Bevölkerung geöffnet hat.
Berglzimmer im Schloss Schoenbrunn Österreich
Berglzimmer © Schloss Schoenbrunn
Kultur- und Betriebsges.m.b.H. Severin Wurnig
Schauplatz der Geschichte
Das Schloss war nicht nur Wohnsitz, sondern auch Schauplatz der täglichen Regierungsgeschäfte, von offiziellen Empfängen, feierlichen Zeremonien und rauschenden Bällen. Hier waren die Mächtigen Europas zu Gast, hier wurde Weltgeschichte geschrieben.

Im Jahr 1809 unterzeichneten Napoleon und Franz I. den Frieden zwischen Frankreich und Österreich. Kaiser Franz Joseph I, hier geboren und verstorben, wohnte und amtierte in seinen letzten Lebensjahren überhaupt ganzjährig in Schönbrunn. Sein Nachfolger Karl I. verzichtete hier am 11. November 1918 auf jede Beteiligung an den Staatsgeschäften in Österreich und Ungarn.   Schönbrunn hat nicht nur den Glanz, sondern auch das Ende der Donaumonarchie gesehen.

Stadt Graz - Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg

Einst Residenz von Kaisern und Fürsten fasziniert das Welterbe Graz mit seinen zwei Zentren – Altstadt und Schloss – im Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Moderne.

Art der Stätte: Kulturerbe
Einschreibung: 1999, Erweiterung um Schloss Eggenberg 2010
Kriterien: (ii), (iv)
Bundesland: Steiermark

Das Programm am Welterbetag 2025

Kulinarische Rundgänge „Wie schmeckt das Grazer Welterbe?“

ACHTUNG! 9., 10., 11. April 2025, von 08:00 bis 15:00 Uhr

Ein geführter Spaziergang durch die Grazer Altstadt lüftet an vier Plätzen kulinarische Geheimnisse. Studierende der Pädagogischen Hochschule Steiermark verwöhnen den Gaumen der Gäste mit typischen Spezialitäten und machen sich auf, um dem „Geschmack des Welterbes“ nachzugehen. Eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Grazer Gastlichkeit.

Wo: Treffpunkt für die „Kulinarischen Welterbeführungen“ ist das Minoritenkloster am Mariahilferplatz und dann Welterbe-Rundgang durch die Altstadt und zu den weiteren kulinarischen Stationen.

Das Programm findet bei jedem Wetter statt und ist kostenfrei nach Anmeldung:

Kulinarische Rundgänge – Anmeldung: Um die Speisen frisch zu halten, folgt der Anmeldelink in Bälde.

Schulworkshops „Welterbe Graz entdecken“

ACHTUNG! 9., 10., 11. April 2025, von 08:00 bis 15:00 Uhr

Es sprudelt vor Ideen und es wuselt im Grazer Welterbe. Schüler:innen werden in geführten interaktiven Touren durch die Altstadt geleitet, um Besonderheiten und Geheimnisse zu entdecken sowie kreative Lösungen für bekannte Orte zu finden. Zeichnen, raten, spielen sind Methoden, mit denen die Altstadt erkundet wird.

Das Programm findet bei jedem Wetter statt und ist kostenfrei nach Anmeldung:

Rundgang 1 „Eine digitale Schnitzeljagd durch das Weltkulturerbe Graz“

Für diesen Workshop wird die App Actionbound benötigt. Die Rallye führt dich ähnlich wie Geocaching durch die Stadt. Unterwegs erwarten dich multimediale Inhalte, spannende Aufgaben und Rätsel. Lade am Ende deine Entdeckungen und Bilder hoch!

Brettspiel „Heritage Harbor. Graz Edition”

Spielerisch zum Wissen über die UNESCO Welterbestadt Graz! Bei einem Spiel mit ähnlichen Regeln wie DKT, Monopoly oder Activity erfährst du eine Menge über interessante Gebäude und Orte der Stadt. Wer sammelt die meisten Gebäude?

Rundgang 2 „Graz – Metamorphosen“

Wie hat sich die Stadt Graz im Laufe der Zeit verändert? Ein vielfältiges Zeichen-Heft führt zu Gebäuden und Orten in Graz. Mit dem Zeichenstift kannst du die Stadt nach deinen Vorstellungen gestalten: Wie stellst du dir DEIN Graz der Zukunft vor? 

Rundgang 3 „Altstadt-Detektive“

Begib dich auf eine spannende Spurensuche zur Geschichte und zum Weltkulturerbe entlang der Grazer Stadtkrone. Für die interaktiven Aufgaben an verschiedenen Stationen gilt: Augen auf und schau genau!

Rundgang 4 „Das Mitmachbuch. Graz – UNESCO-Weltkulturerbe“

Die Vereinigung von weltlicher und geistlicher Macht verleiht der „Grazer Stadtkrone“ eine unvergleichliche Bedeutung – das gibt es nur in Graz! Löse die Aufgaben im Mitmach-Buch. Wie viel weißt du schon über das Grazer Welterbe?

Die Rundgänge wurden von Studierenden der Studienrichtung Technische und Textile Gestaltung im Rahmen der PHSt-Lehrveranstaltung Gebaute Umwelt, LV-Leitung Prof. Marion Starzacher und Prof. Elke Knoll, entwickelt, mit der Durchführung am Grazer Welterbetag wurde der Verein bink – Initiative Baukulturvermittlung für junge Menschen beauftragt.

Arkadenhof des Landhaus Graz, Österreich UNESCO
Renaissance-Arkadenhof des Grazer Landhauses

Die Stadt Graz und das Schloss Eggenberg bilden – eher ungewöhnlich – eine Welterbestätte mit zwei Kernzonen. Sie ergänzen und verstärken einander ideal.

Was Graz auszeichnet und von anderen Städten unterscheidet: die hochwertigen Beispiele aus der Architekturgeschichte – von der Romanik bis in die Gegenwart. Als Graz fürstliche Residenz war, erhöhte sich die Zahl repräsentativer Bauten, ihre Qualität erreichte spektakuläre Höhepunkte: Arkadenhöfe aus der Renaissance, barocke Stadtpalais und Kirchen, elegante Bürgerhäuser – durch Straßen und Plätze zu einem Ganzen verbunden.

Vor diesem bewegten Hintergrund kommt Schloss Eggenberg deutlich zur Geltung. Die Familie der Eggenberger – durch Handels- und Münzgeschäfte zu Reichtum gekommen – spielte als Politiker, Geldgeber und Diplomaten eine herausragende Rolle. Ende des 16. Jahrhunderts waren sie zum Hochadel aufgestiegen. Ihr Schloss ist Ansage und Aussage: Unmissverständlich verkündet es Anspruch auf Status und entwirft zugleich ein Bild kosmischer Ordnung.

Schloss Eggenberg in Österreich UNESCO
Schloss Eggenberg
Barockes Weltmodell

Ein steirisches Schloss wie ein spanischer Königspalast? Nicht gerade ein Zeichen von Bescheidenheit. Eigentlich nur konsequent, dass im zentralen Planetensaal die Mitglieder der Familie als Götterfiguren auftreten.

Nach außen wirkt der Bau verschlossen und abweisend. Im Inneren hingegen erschließen mehr als 500 Wand- und Deckengemälde die grenzenlosen Räume des Olymp. 365 Fenster, 31 Räume in jedem Stockwerk, 24 Prunkräume in der Beletage, vier Seiten und vier Türme: ein Schloss als kosmologisches Uhrwerk und Architektur gewordenes Universum.

Die Eggenberger sind früh ausgestorben. Ihre Erben interessierten sich nicht für das Schloss und sorgten lediglich für die Erhaltung: Die Schauräume sind bis heute nicht elektrifiziert. Wer möchte, kann hier Barock in Reinkultur erleben, sogar bei Kerzenlicht.

Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut

Vom Salz geprägt und durch die Jahrtausende geformt besticht die Kulturlandschaft des Salzkammergutes rund um Hallstatt mit einzigartiger Geschichte und wilder Naturschönheit.

Art der Stätte:Kulturerbe (Kulturlandschaft)
Einschreibung: 1997
Kriterien: (iii), (iv)
Bundesländer: Oberösterreich, Steiermark

Das Programm am Welterbetag
2025

Welterbetag - Denkmal SPRECHTAG Gemeinsam über das Bauen im Welterbe sprechen.

Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion

18. April 2025, von 14:00 bis 18:00 Uhr 

Die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein / Salzkammergut ist geprägt durch ihre Lage in der beeindruckenden Landschaft der östlichen Alpen, gekennzeichnet durch schroffe Felswände und enge Täler, weshalb sie in die Liste der UNESCO Welterbe aufgenommen wurde.

Für uns gilt es heute, das kulturelle Erbe zu bewahren und in die Zukunft zu führen, wofür es gezielte Strategien braucht. Input dazu kommen auch von Bewohner:innen und Interessierten, also von Ihnen. Wir wollen dafür den österreichischen Welterbetag nutzen: Dieser steht in der Welterberegion Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut im Zeichen des Vorhabens, einen Leitfaden zum Bauen im Welterbe mit allen Beteiligten und Betroffenen zu entwickeln, wofür wir Diskussionen und Workshops am 18. April planen.

Außerdem wird im Rahmen der Veranstaltung das Welterbe-Inventar mit verschiedenen Initiativen und Komponenten vorgestellt, die die Grundlage für eine Bewertung des Bauens im Welterbe bilden. Dies wird umgesetzt  über Aktivitäten wie das LEADER Projekt Gemeinsam Erbe bewahren: Dieses Projekt zielt darauf ab, digitale Informationen zum Natur- und Kulturerbe der Region Salzkammergut zu bewahren und zu dokumentieren. Auch hier ist die Mitwirkung der Einwohner:innen notwendig: wer sonst kennt das Gebiet besser als Sie? 

Eine weitere Aktivität ist das Modul Cultural Spaces der TU Wien, das in Kooperation mit dem Welterbemanagement Ende April 2025 stattfindet. Dabei werden Studenten:innen Hallstatt aufnehmen und ein dreidimensionales Modell erstellen. Zukünftige Bauvorhaben können so besser unterstützt werden.  

Im Anschluss gibt der Denkmal SPRECHTAG  Bürger*innen die Möglichkeit mit Daniel Resch (Landeskonservator von Oberösterreich), Veronika Müller (Assistenz-Professorin am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur / Wissenschaftliche Assistentin für Baukultur und baukulturelles Erbe der katholischen Privatuniversität Linz),  ICOMOS Austria und dem Welterbemanagement der Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut  über Bauen im Welterbe sowie über Projekte, den Erhalt, Herausforderungen und Potenziale unserer Region zu diskutieren. Ziel ist es, den Leitfaden zum Bauen im Welterbe weiterzuentwickeln.

 

keine Anmeldung notwendig

Wo: Kultur- und Kongresshaus Hallstatt
Seestraße 169
4830 Hallstatt

Parkmöglichkeit: Eine Einfahrt in den Ort Hallstatt ist nicht möglich und nicht erlaubt.Es stehen folgende Parkflächen außerhalb des Ortes zur Verfügung:

Parkplatz 1

Parkplatz 2

Bus: Regionalbusse halten bei der Station Lahn

Bahn: Hallstatt Bahnhof, weiter mit dem Schiff

Das Programm

  • Teil I: Denkmal-Sprechtag (nach Anmeldung)
    14:00 bis 16:00 Uhr

    Der Denkmalsprechtag I findet in Bad Goisern statt und gibt interessierten Bürger*innen die Möglichkeit mit dem Welterbemanagement, Vertreter*innen des Bundesdenkmalamtes und ICOMOS Austria über Themen, Projektideen (insbesondere Klimaanpassungsmaßnahmen) zu sprechen.

    Anmeldung notwendig: buero@welterbe-salzkammergut.at

    Ort wird nach Anmeldung bekanntgegeben.

  • Teil II: Öffentliche Podiumsdiskussion
    19:00 bis 21:00 Uhr

    Öffentliche Podiumsdiskussion, die in einem lockeren Rahmen Teilnehmenden die Möglichkeit geben soll, über Erhalt, Schutz und Vermittlung im Welterbe zu diskutieren. Vorgestellt wird auch das im Aufbau befindliche Kulturlandschaftsinventar, welches erstmals seit der Verleihung des Welterbe Titels die konstituierenden Elemente der Region aufnimmt.

    Bad Goisern, Handwerkhaus
    Schloss Neuwildenstein
    Rudolf-von-Alt Weg 6
    4822 Bad Goisern

Blick auf See im Salzkammergut
Gebirgspanorama um den Hallstättersee
Zähmung einer Landschaft im Zeichen des Salzes
In Hallstatt wird seit dreieinhalb Jahrtausenden Salz abgebaut – bis zum heutigen Tag. Die Funde aus der älteren Eisenzeit, etwa 800 bis 500 vor unserer Zeit, sind so prominent und zahlreich, dass sich die Wissenschaft als Bezeichnung dafür auf „Hallstattzeit“ geeinigt hat.

In historischer Zeit, ab dem Mittelalter, wurde der Bergbau am Salzberg wieder aufgenommen. Der Bodenschatz aus dem fürstlichen „Kammergut“ bildete für die Habsburger jahrhundertelang eine sichere Einnahmequelle.

Das Welterbe umfasst das innere Salzkammergut und das Massiv des Dachsteins. Das gesamte Gebiet ist etwa 300 Quadratkilometer groß. Die Welterbegemeinden Hallstatt, Obertraun und Gosau werden mit ihren Seen vom Dachsteinmassiv umschlossen. Das Hochgebirge weist besondere landschaftliche Schönheit und eine „an das Unbegrenzte reichende Mannigfaltigkeit“ (Friedrich Simony) auf. Es ist kein Zufall, dass hier Naturbeschreibung, Landschaftsmalerei, Geografie und Tourismus in Österreich einen ihrer Ursprünge haben.
Entdeckung einer Epoche
Schon im Mittelalter waren Bergleute bei ihrer Arbeit auf vorgeschichtliche Objekte gestoßen. Die eigentliche Zeit der großen Entdeckungen begann aber erst, als im Laufe des 19. Jahrhunderts ganze Gräberfelder freigelegt wurden. Neben menschlichen Skeletten kamen zahllose Grabbeigaben: Gefäße, Helme, Schmuck, Werkzeuge, Waffen ans Tageslicht.

Inzwischen haben Generationen von Archäolog*innen das Bild einer komplexen Lebens- und Gesellschaftsform gezeichnet. Der Hallstätter Salzberg war buchstäblich ein Wirtschaftsstandort: Neben dem Bergbau betrieben die Bergbewohner auch Viehzucht und verarbeiteten das Fleisch direkt vor Ort – hauptsächlich für den „Export“. Wie die Herstellung organisiert war und die Produkte über hunderte Kilometer vertrieben wurden, darüber kann auch die Wissenschaft nur Vermutungen anstellen.
Erfindung aus Not
In der Hallstattzeit und noch unter den Römern wurde „trocken“ abgebaut. Das Salz wurde – ursprünglich in Schächten, später in enormen Abbauhallen – rein aus dem Felsen gebrochen und ans Tageslicht befördert.

Im Mittelalter ging man dazu über, das Salz in künstlich angelegten Hohlräumen mit Unmengen von Wasser aus dem Gestein zu „laugen“. Die Sole wurde ins Tal geleitet und in Pfannen so lange erhitzt, bis nur mehr das reine Salz übrig blieb. Die Feuer gingen erst aus, als sämtliche Wälder in der Umgebung kahlgeschlagen waren. Statt das Brennmaterial herbeizuschaffen, entschloss man sich, die Sole talauswärts zu leiten und dort zu verarbeiten. Der Bau einer 40 km langen Leitung war allerdings keine Kleinigkeit und gilt – mit dem Mitteln des 17. Jahrhunderts – zu Recht als Meisterleistung.
Historische Stiege im Salzkammergut bei Ausgrabungen
Europas älteste Holzstiege (1344 v. Chr) im
Hallstätter Salzbergwerk © A. Rausch/NHM Wien
Eroberung der Landschaft
Auch in der Wissenschaft hat das Salzkammergut mit dem Dachstein hohen Stellenwert. Der enzyklopädisch gebildete Geologe, Alpinist, Höhlenforscher, Schriftsteller, Zeichner und Fotograf Friedrich Simony (1813–1896) begründete an der Universität Wien das Institut für Erdkunde. Er hat den Dachstein nicht nur erforscht, sondern ihn auch erstmals im Winter allein bestiegen.

Bevor Hallstatt zum Anziehungspunkt für Künstler, Sommerfrischler und Massentouristen wurde, mussten erst die Reize der „wilden“ Landschaft entdeckt, beschrieben, gemalt und sonst wie verbreitet werden. Je unwirtlicher die Städte wurden, desto stärker bekamen die Bewohner Sehnsucht nach unberührter Natur. Dafür waren Orte wie Hallstatt und das ganze Salzkammergut wie geschaffen.

Wachau

Wo die Donau an mächtigen Klöstern, romantischen Ruinen und mittelalterlichen Orten vorbeizieht, formen blühende Obstwiesen und Weinterrassen eine einzigartige Kulturlandschaft mit jahrhundertealter Geschichte.

Art der Stätte: Kulturerbe (Kulturlandschaft)
Einschreibung: 2000
Kriterien: ii, iv
Bundesland: Niederösterreich

Das Programm am Welterbetag 2025

"Entdeckung des Wertvollen" (Ausstellung im Stift Dürnstein)

Heuer werden 25 Jahre Weltkulturerbe Wachau gefeiert!

Von 14. bis 21. April 2025 bekommen alle Besucher beim Kauf eines Eintrittstickets den Audio-Guide im Wert von € 3,00 pro Stück kostenlos dazu. Dieser ermöglicht ein vertieftes Erleben der Ausstellung. Planen Sie etwa eine Stunde Aufenthalt ein.

kostenloser Audioguide 14.-21. April bei Besuch der Ausstellung

Leben und Restaurieren“ (Ausstellung im Stift Melk)

Freier Eintritt am 18. April 2025

Die Ausstellung „Leben und Restaurieren“ im Arkadengang ist frei zugänglich.

Sonderausstellung zur Restaurierung im Stift Melk

Eröffnung der Fotoausstellung „drei (n) schauen“ – Fotografische Perspektiven von drei Wachauern

ACHTUNG! 11. April 2025
Vernissage um 19:00 Uhr

Ausstellung ab 12. April 2025 – jeweils Fr-So & Feiertags, 9:00-17:00 Uhr

Teisenhoferhof, 3610 Weißenkirchen 22

Premiere Mitmachtheater und Präsentation des neuen Heftes von ASAGAN ASAGAN – Zeitreise Welterbe Wachau KUNSTPIRATIN PIA UNTERWEGS AN DER DONAU

ACHTUNG! 12. April 2025
15:00 Uhh, EUR 4,-

Landesgalerie Niederösterreich, 3500 Krems a.d. Donau

Vermessung der Wachau – 25 Jahre Kulturlandschaft Welterbe Wachau

ACHTUNG! 12. April 2025

Kulinarische Interventionen von Milena Broger und Erik Pedersen. Wein von Domäne Wachau und von der Vogelwaide. Kunst aus der Artothek Niederösterreich. Das Welterbe der Wachau mit allen Sinnen.

Pfarrstadl Mitterarnsdorf

12. April 11:00 bis 15:00 Uhr (Wein | Kunst | Kulinarik)
12. April ab 16:00 Uhr (Das Menü – Tickets hier!)
13. April 11:00 bis 15:00 Uhr (Wein | Kunst | Kulinarik)

Die Vermessung der Wachau denkt das Welterbe neu, bricht mit traditionellen Blickwinkeln, erblickt die Kulturlandschaft auf progressive Art und Weise! Entlang eines Kompasses, der Kunst, Bildung, Natur und Weinkultur als Achsen setzt, entstehen alternative Pfade, neue Narrative. Jenseits vertrauter Muster eröffnen sich Räume für Experimente, Perspektivwechsel und unerwartete Begegnungen.

Kunst interveniert im Welterbe, Natur wird zur Bühne, Geschichte zum offenen Archiv. Die Wachau wird dekodiert, hinterfragt, neu vernetzt – als dynamischer Ort des Austauschs und der kulturellen Resonanz.

Folge der Vermessung der Wachau. Nimm sie wahr, in all ihren Facetten. Wir versprechen: Es tut gut.

Burgruine Aggstein

18. April 2025

Anlässlich des Österreichischen Welterbetags, gibt es am 18. April den Audioguide beim Besuch der Ruine kostenlos

Family Factory “Farben der Natur”

ACHTUNG! 19. April 2025
14:00-17:00 Uhr

Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Welterbe Wachau“ stellt die Family Factory die Schönheit der Natur in der Region in den Mittelpunkt. Der Naturpark Jauerling – Wachau ist zu Gast und lädt Familien ein, die Verbindung von Natur, Kunst und Welterbe kreativ zu entdecken. Mit natürlichen Materialien entstehen stimmungsvolle Kunstwerke, die die reiche Flora der Wachau widerspiegeln.


Treffpunkt (14:00 Uhr): Atelier Kunstmeile Krems (Steiner Landstraße 3/1. OG, 3500 Krems) Ticket: € 4 pro Person (ab 4 Jahren)

Fokusführung Welterbe Wachau

ACHTUNG! 20. April 2025, 15 Uhr

Landesgalerie Niederösterreich, 3500 Krems a.d. Donau, 15:00 Uhr

Frühjahrsexkursion Arbeitskreis für Hausforschung „Welterbe im Welterbe. Kulturlandschaft Wachau trifft Donaulimes“

ACHTUNG! 25. + 26. April 2025

Anmeldung und Informationen unter www.ahf-oesterreich.at

Kostenbeitrag EUR 35,- bis 55,-

Welterbe-Walks

ACHTUNG! 26. April 2025
15:00 Uhr, Dauer: ca. 90 Min.

Nach einer inspirierenden Reise zu den schönsten Plätzen der Wachau, dargestellt in den Gemälden der Landesgalerie Niederösterreich, lädt ein Spaziergang mit staatlich geprüften Fremdenführer:innen dazu ein, die Welterbe-Schätze der Umgebung zu entdecken.

15:00 Uhr, Dauer: ca. 90 Min.

Landesgalerie Niederösterreich, 3500 Krems a.d. Donau

Programmablauf

12:15 Uhr Treffpunkt Parkplatz Schloss Mautern

12:30 Uhr pünktliche Abfahrt mit dem Bus

Wachturm Rossatz-Windstallgraben
13:15–13:45 Uhr Ankunft und Besichtigung Windstallgraben

Burgus St. Lorenz
14:00–15:00 Uhr Ankunft und Besichtigung, St. Lorenz:

Kirche, Nase und Blick nach Weißenkirchen

Aufteilung in zwei Gruppen

Burgus Bacharnsdorf
15:15–17:15 Uhr Ankunft und Besichtigung des Burgus in

Bacharnsdorf mit Pause und Erfrischung beim Heurigen Pammer

Aufteilung in zwei Gruppen

Wachturm St. Johann im Mauerthale
17:30–18:30 Uhr Ankunft und Besichtigung in St. Johann im

Mauerthale: Kirche und Blick auf

Schwallenbach am Nordufer der Donau

Aufteilung in zwei Gruppen

18:30–19:00 Uhr Rückfahrt und Ankunft Schloss Mautern

Stift Melk in Österreich
Stift Melk
Malerische Verbundenheit von Landschaft und Kultur
Was diesen „Donauraum“ einzigartig macht: Natur und Geschichte verschmelzen hier zu einer harmonischen Kulturlandschaft. Im Laufe von Jahrmillionen hat sich die Donau in das Urgestein der Böhmischen Masse eingeschnitten. Funde aus der Steinzeit bestätigen, dass der Naturraum schon sehr früh besiedelt war. In der Römerzeit verlief hier die Grenze des Imperiums.

Im Mittelalter verwandelte sich die Wachau zur Kulturlandschaft: An den Hängen ließen Klöster für den Weinbau Terrassen anlegen und mit Steinmauern befestigen. Entlang der Donau entstanden Siedlungen mit Höfen, Bürgerhäusern und Kirchen. In der Barockzeit konkurrierten die Stifte Melk und Göttweig – was Pracht und Größe anbelangt – sogar mit dem Kaiserhaus.

Ab etwa 1800 entdeckten Reisende schließlich die Schönheit der Wachau. Mit ihren Bildern und Beschreibungen erfanden Maler und Schriftsteller die „Donauromantik“. Auf die Künstler folgten dann die Sommerfrischler aus Wien und später Touristen aus aller Welt. Seit dem Jahr 2000 gehört die Kulturlandschaft zum Erbe der Menschheit.
Natur in Echtzeit
Als Naturlandschaft erzählt die Wachau, wie sie zu dem geworden ist, was sie ist. Man wird Zeuge einer – sich laufend ereignenden – Naturgeschichte. Die Donau hat die Landschaft geschaffen und verändert sie weiter. Und sie beherrscht den Raum so stark, dass man sie beinahe übersieht.

Die feuchten und kühleren Luftmassen aus den höher gelegenen Plateaus vermischen sich mit den wärmeren aus dem Tal. Das Mikroklima schafft – zusammen mit den Böden – die günstigen Voraussetzungen für den traditionell betriebenen Weinbau.

Neben den landwirtschaftlich genutzten Flächen gibt es Auwälder und steil abfallende Hänge, die von Seitentälern („Gräben“) gegliedert werden. Hier hat sich eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt bis heute in ihrer Vielfalt erhalten.
Idyllischer Weingarten
Den Beginn machen die Grenzanlagen des Römischen Reiches. Um die Befestigungen entstehen erste zivile Siedlungen. Die Donau bekommt ihre Bedeutung als Wasserstraße, die sie bis heute behalten und noch vergrößert hat.

Eine Kulturpflanze prägt die Kulturgeschichte: Vitis vinifera (dt.: die Weinrebe), eingeführt von den Römern. Ab dem Frühmittelalter war die Wachau der Weingarten zahlreicher Klöster und Abteien im heutigen Bayern, Salzburg, Ober- und Niederösterreich. Die meisten der fünfzehn Welterbegemeinden verdanken ihren Ursprung dem Anbau und Handel mit Wein.

Als Wein- und Obstbauern gingen die Wachauer mit dem Boden sehr sorgsam um. Die Häuser drängen sich in der Mitte der Siedlungen und diese grenzen sich nach außen deutlich ab. Die Ortsbilder dominieren wiederum Klöster, Kirchen, Ruinen und Burgen. Mit der Donau als Band und vor der Landschaftskulisse entstehen so die – für die Wachau typischen – „malerischen“ Ansichten.
Aggstein an der Donau im Sonnenuntergang in Österreich
Burgruine Aggstein mit Blick auf die Donau
Schonender Umgang
Die Wachau ist Beispiel und Beweis, dass sich ästhetischer Genuss und praktische Nutzung nicht ausschließen, sondern – im Gegenteil – begünstigen und verstärken: Die traditionelle Vorstellung des „Malerischen“ entstand ja gerade dort, wo sich Natur und Kultur durchdringen.

Sehr früh hat man hier aber erkannt, dass Nutzung auch einen Preis hat: Bürgerproteste verhinderten in den 1970er Jahren den Bau eines geplanten Donaukraftwerkes – noch bevor Natur- und Umweltschutz zu allgemeinen Anliegen wurden. Heute verbindet man die komplexen Anforderungen von Schifffahrt, Hochwasserschutz, Landwirtschaft und Tourismus schonend mit den Werten einer einzigartigen Kulturlandschaft.

Fertő/Neusiedler See

WORLD HERITAGE PATRIMOINE MONDIAL WELTERBE

Seit Jahrtausenden Schnittpunkt von Kulturen bildet die weitläufige Landschaft um Europas westlichster Steppensee das Herz eines grenzüberschreitenden Welterbes, in dem Menschheits- und Naturgeschichte miteinander verschmelzen.

Art der Stätte:Kulturerbe (Kulturlandschaft)
Einschreibung: 2001
Kriterium: (v)
2 Staaten: Österreich und Ungarn

Das Programm am Welterbetag 2025

Der Nationalpark Neusiedler See ist seit Jänner 2024 Mitglied im Verein Welterbe Neusiedler See. Zwischen den beiden Institutionen wird allerdings schon lange eine aktive Zusammenarbeit gepflegt. Für den diesjährigen Welterbetag wird daher auf folgende Veranstaltung hingewiesen:

Pannonian BirdExperience 2024
Frühlingsauftakt im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel

ACHTUNG! Sonntag, 14. bis Sonntag, 21. April 2024:

Es ist wieder Frühling im Seewinkel. Bunte Vogelgesänge am Morgen, brütende und ziehende Watvögel, die ersten Gänseküken, blühende Wiesen und Froschkonzerte am Abend. Die erste Jahreszeit im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ist ein Fest der Sinne und wird schon zeitig im Jahr eingeläutet.

Die Wasserstände der Lacken sind nach den Niederschlägen des Winterhalbjahres erfreulich, Wiesen- und Weideflächen teilweise überschwemmt.

Der Saisonauftakt wird mit der Pannonian BirdExperience gefeiert. Dabei erwartet Besucher:innen ein vielfältiges Programm aus Vorträgen, Workshops, Rangertouren und einer dreitägigen Ausstellermesse mit allem, was zu einem gelungenen Birdwatching- und Naturerlebnis dazugehört.

Der Verein Welterbe Neusiedler See ist mit einem kleinen Standplatz auf der Ausstellermesse im Strandbad Illmitz vertreten.

Information: Unter folgendem Link oder telefonisch unter +43 2175 3442

Burgenland in der Kirschblüte in Österreich
Kirschblüte am Neusiedlersee © Martin Horvath Photographe www.manfredhorvath.at
Vielfalt von Natur und Kultur am Steppensee
Der Neusiedler See ist der westlichste Steppensee Eurasiens – eingebettet zwischen den östlichen Ausläufern der Alpen und dem westlichen Rand der Pannonischen Tiefebene. Mit dem Schilfgürtel und den umgebenden Uferlandschaften bildet der See eine natürliche Einheit und beeinflusst nachhaltig Klima, Fauna und Flora.

Es ist kein Zufall, dass der Neusiedler See / Fertő zu den – nicht gerade häufigen – grenzüberschreitenden Welterbestätten zählt: Bis zum Ende der habsburgischen Doppelmonarchie gehörte das Burgenland zur ungarischen Reichshälfte. Auch sprachlich, kulturell und wirtschaftlich bildet die Region bis heute eine Einheit aus Vielfalt.

Der Neusiedler See und der Seewinkel sind Naturschutzgebiet: Nicht weniger als 320 verschiedene Vogelarten sind hier heimisch. Zum Welterbe zählt der Neusiedler See / Fertő aber als eine – vom Menschen und der Natur gleichermaßen geformte – Kulturlandschaft. Hier verliefen vorgeschichtliche Handelswege (Bernsteinstraße) vor der Ankunft der Römer (Provinz Pannonia), lebten hier Kelten und Illyrer von Viehzucht und Ackerbau.
Steppensee in Mitteleuropa
Die Wasseroberfläche des Neusiedler Sees macht beinahe die Hälfte des gesamten Welterbegebietes aus. Von Nord nach Süd erstreckt er sich über eine Länge von sechsunddreißig Kilometern. Die Entfernung zwischen den Ufern beträgt an der breitesten Stelle vierzehn Kilometer und an der schmalsten drei.

Wie alle Steppenseen ist der Neusiedler See sehr seicht. Der Wasserstand hängt nicht von Zuflüssen ab, sondern von den Niederschlägen. Die dichte Schlammdecke am Boden bewirkt, dass das Wasser nicht versickert (der See ist im Lauf der Geschichte mehrfach – zuletzt zwischen 1865 bis 1871 – ausgetrocknet). Diese Besonderheiten machen den See für Umwelteinflüsse extrem empfindlich.
Enger Raum, hohe Vielfalt
Der Raum ist wirtschaftlich begünstigt: Die Böden sind fruchtbar und gut zu bearbeiten. Im Herbst sorgt der See als Wärmespeicher für überdurchschnittlich hohe Temperaturen: Die Weintrauben erreichen ein Maximum an Süße und werden zu Prädikatsweinen verarbeitet.

Die Landschaft wird – mit Wiesen, Äckern, Wein- und Obstgärten – kleinteilig und auf traditionelle Weise genutzt. Siedlungen grenzen sich darin deutlich ab, was die Vielfalt und den Reiz der Landschaft nur noch erhöh. Für das Ortsbild charakteristisch sind die Streckhöfe: Die Wohnhäuser stehen mit der Giebelseite zur Dorfstraße, die Wirtschaftsgebäude im rechten Winkel dazu. Die Nachbarhäuser begrenzen die schmalen Höfe.   Mit dem See und dem Schilfgürtel, den Hügeln und der Ebene ist der Raum Neusiedler See schon „von Natur aus“ vielfältig. Die geologischen, klimatischen und naturräumlichen Verhältnisse bedingen hohe Biodiversität.
Ort Rust am Neusiedlersee in Burgenland Österreich
Blick auf Rust am Neusiedlersee im Burgenland
Kulturraum im Gleichgewicht
Der Vielfalt in der Natur entspricht eine vielfältig geprägte Kultur. Der ungarische Landadel, allen voran die Familie Esterházy, bestimmte über Jahrhunderte die Geschichte des Raumes. Mehrsprachigkeit ist hier nach wie vor und wieder ein auffallendes Merkmal.

Die Freistadt Rust ist nicht nur wegen ihrer Bürgerhäuser und Weinhöfe architektonisch bedeutsam, sondern auch historisch: 1649 kauften sich die selbstbewussten Bürger aus der Untertänigkeit von den Habsburgern frei – mit Geld und großen Mengen ihres besten Weins.

Als Naherholungsgebiet und Feriendestination ist und bleibt der Neusiedler See hochattraktiv. Allerdings: Gerade die hohe Anziehungskraft bedroht – potenziell – die natürlichen und kulturellen Ressourcen und verlangt daher besonders sorgsamen Umgang.

Historisches Zentrum
von Wien

Ob verstecktes Bürgerhaus oder prachtvolles Palais, ob Boulevard oder versteckte Gasse – Wiens wechselvolles Stadtbild erzählt von zweitausend Jahren Geschichte als europäische Metropole.

Art der Stätte: Kulturerbe
Einschreibung: 2021
Kriterien: (ii), (iv), (vi)
Bundesland: Wien

Das Programm am Welterbetag 2025

Denkmale im Welterbe: Denkmal AFTERWORK | Wien Führung durch das Goldkabinett im Unteren Belvedere

ACHTUNG! 10. April 2025, 16.00 Uhr

Maria Theresia ließ diesen Raum im Zuge von Adaptierungen zu einem Goldkabinett mit Spiegeln und Porzellan umgestalten. Die meisten Elemente stammen aus dem Stadtpalais Prinz Eugens in der Himmelpfortgasse.

Anlässlich des Welterbetags 2025 laden wir Sie zu einer exklusiven Führung durch dieses barocke Meisterwerk ein. Nutzen Sie die Gelegenheit, vertiefte Einblicke in die Geschichte, die künstlerischen Techniken und die aktuell laufenden Restaurierungsarbeiten dieses einzigartigen Raums zu gewinnen. Fachleute des Bundesdenkmalamtes und erfahrene Restaurator:innen stehen Ihnen dabei für Fragen zur Verfügung und geben spannende Hintergrundinformationen über die aufwändigen Erhaltungsmaßnahmen und die Bedeutung dieses historischen Ortes.

Goldkabinett im Unteren Belvedere
Rennweg 6
1030 Wien

 

Wir bitten um Ihre Anmeldung bis 2. April 2025 unter diesem Link: Zur Anmeldung

 

Führung „Büffelhornakazie und Sandpapierwein"

ACHTUNG! 12. April, 11:00 bis 13:00 Uhr

Entdecken Sie seltene Pflanzen aus Südafrika und Australien – botanische Raritäten, die nur zu besonderen Anlässen präsentiert werden. Im Jahr 1783 erreichten verdorrte Pflanzen aus Mauritius den Wiener Hof. Das Geschenk vom Direktor des Botanischen Gartens der Insel inspirierte den damaligen Kaiser Joseph II. dazu, Hofgärtner aus Schönbrunn nach Südafrika zu entsenden. Daraus entstand eine beeindruckende Sammlung, die unter Kaiser Franz Joseph I. um zahlreiche australische Raritäten erweitert wurde. Heute pflegen die Gärtnerinnen und Gärtner der Österreichischen Bundesgärten die Nachkommen dieser Pflanzen. Bei der exklusiven Führung durch die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Glashäuser im Belvederegarten präsentieren wir diese botanischen Besonderheiten, erläutern ihre speziellen Kultivierungsbedingungen und geben Einblicke in ihre oft komplexe Vermehrung.

Treffpunkt:
Belvederegarten, Eingang Prinz-Eugen-Straße 27, 1030 Wien

Anmeldung erforderlich bis spätestens eine Woche vorher: events@bundesgaerten.at;

Preis: 12 Euro pro Person

Führung „Nachts im Belvedere: Ein kaiserliches Erlebnis"

ACHTUNG! 17. April 2025, 19:00 bis 21:00 Uhr

Besuchen Sie den barocken Belvederegarten nach Anbruch der Dunkelheit und erkunden Sie seine verborgene Schönheit bei einer exklusiven Abendführung. Bei dieser Nachtführung werfen Sie einen einzigartigen Blick auf den historischen Belvederegarten. Besucherinnen und Besucher sehen den barocken Garten so, wie er damals nur den engen Familienmitgliedern des Kaiserhauses vorbehalten war. Erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner begleiten Sie durch die kunstvoll gestalteten Parterres und erzählen von der Geschichte sowie den botanischen Besonderheiten des Gartens. Es erwartet Sie ein stimmungsvolles Abenderlebnis, das die Schönheit und Atmosphäre des Belvederegartens auf besondere Weise erlebbar macht.

Treffpunkt:
Belvederegarten, Rennweg 6a, 1030 Wien

Anmeldung erforderlich bis spätestens eine Woche vorher: events@bundesgaerten.at;

Festes Schuhwerk und warme Kleidung sind empfohlen.

Preis: 25 Euro pro Person;

Führung „Unter der Hofburg Wien: Ein historischer Rundgang durch den Gipskeller“

18. April 2025, 10:00 bis 11:00 Uhr und 13:00 bis 14:00 Uhr

Der Gipskeller beherbergt rund 2.000 originale Gipsmodelle aus der Zeit des Wiener Ringstraßenbaus. Diese detailreichen Modelle dienten als Vorlagen für Denkmäler, Fassaden und Skulpturen berühmter Bauwerke wie der Hofburg Wien und des Burgtheaters. Sie stammen aus dem Fin de Siècle und wurden damals in aufwendiger Handarbeit in Künstlerwerkstätten gefertigt.

Die Führung der Burghauptmannschaft Österreich gibt spannende Einblicke in die kunstvolle Handwerksarbeit des 19. Jahrhunderts. Besucher*innen erfahren, wie die Gipsfiguren Schritt für Schritt hergestellt wurden und wie aus diesen Modellen schließlich prächtige Denkmäler entstanden. Zudem wird die enge Verbindung dieser Werke zur Baugeschichte der Hofburg Wien beleuchtet.

Diese Führung bietet eine einzigartige Gelegenheit, die kunsthistorische Bedeutung und die handwerklichen Techniken der Wiener Architektur zur Zeit des Fin de Siècle zu entdecken – und die Geschichte hinter den beeindruckenden Fassaden und Skulpturen der Stadt hautnah zu erleben.

Anmeldungen und Rückfragen unter: +43 (0) 1 53649 814500 oder presse@burghauptmannschaft.at

Wo: Innerer Burghof, 1010 Wien

Pro Führung stehen 20 Plätze zur Verfügung. Diese werden nach Reihenfolge der Anmeldungen vergeben.

Es wird um ein Erscheinen spätestens 10 Minuten vor Führungsbeginn gebeten.

Führung „Otto Wagners Postsparkasse –ikonisches Gesamtkunstwerk zwischen Gründerzeit und Moderne“

18. April 2025; 12:30 Uhr und 14:15 Uhr

Die Postsparkasse des Architekten Otto Wagner zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Jugendstils und markiert den architektonischen Übergang zur Moderne. Als bedeutendes Bauwerk der Ringstraße ist sie auch integraler Bestandteil der Stadtlandschaft der Welterbestätte „Historisches Zentrum von Wien“. Behutsam saniert fungiert es nun als „Haus für Kunst und Wissenschaft“ als Standort für eine Bandbreite an Institutionen; seit 2025 findet sich hier auch der Sitz der Österreichischen UNESCO-Kommission.
Die Führung, eine Kooperation zwischen Österreichischer UNESCO-Kommission und BIG (Bundesimmobiliengesellschaft), erkundet dieses architektonische Juwel.

Wo: Otto Wagner Postsparkasse
Georg-Coch-Platz 2
1010 Wien
Große Kassenhalle

Teilnahme kostenlos
ACHTUNG: Begrenzte Teilnehr*innenzahl
Anmeldung (bis 11. April) erforderlich unter events@unesco.at

Jeweils direkt im Anschluss:

Spezialführung „Material und Materialität in der Wiener Postsparkasse“

18. April 2025, 14:15 Uhr und 15:45 Uhr

In der (eh.) „Österreichischen Postsparkasse“ vereinte der Architekt Otto Wagner Zweckmäßigkeit mit ästhetischen Ansprüchen. Eine unkomplizierte Nutzung, Pflegeleichtigkeit und Haltbarkeit waren ihm wichtig. Dies lässt sich an der mit Granit- und Marmorplatten verkleideten Fassade, der Haustechnik und Einrichtung festmachen.

Für die Innenausstattung wurden neben Glas, Holz und verschiedenen Metalle, Naturstein, Stuckmarmor, Stuccolustro und Terrazzo verwendet. Wie wurden Material und Materialität eingesetzt? Was sind die Herausforderungen bei der Erhaltung? Erkunden Sie mit Restaurator*innen einen der bekanntesten Jugendstilbauten in der Welterbestätte Historisches Zentrum Wien!

Wo: Österreichische Postsparkasse, Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien, Treffpunkt im Großen Kassasaal

Anmeldung erforderlich bis 16.04.2025 via Mail an kons-rest@uni-ak.ac.at

Die Führung ist barrierearm.

 

Wien Innenstadt Blick von Oben
Blick auf die historische Stadtlandschaft Wiens
Monumente einer europäischen Hauptstadt
Auf weniger als vier Quadratkilometern drängen sich gotische Kirchen und Klöster, barocke Adelspaläste, moderne Geschäfts- und Bürohäuser, Straßen, Gassen und Gärten – ein einzigartiges Gesamtkunstwerk und „Schauplatz“ von Kunst, Kultur und großer Politik.

Am Stadtbild lassen sich die mächtigen historischen Entwicklungsschübe ablesen. Sie führen vom römischen Legionslager Vindobona und der mittelalterlichen Handelsstadt über die barocke Residenz der Habsburger zu einer der prächtigsten Städte des 19. Jahrhunderts.

In der Metropole Wien ballte und bündelte sich politische und wirtschaftliche Macht. Hier entfaltete sich ein reiches künstlerisches und geistiges Leben. Nirgends ist die kulturelle Anziehung und Ausstrahlung Wiens so deutlich zu bemerken wie in der Musik. Das historische Zentrum Wiens wurde im Jahr 2001 in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Ausschlaggebend waren Geschichte, Städtebau und Architektur, die zahlreichen Denkmäler der Kunst- und Kulturgeschichte und die überragende Bedeutung der Musik in Geschichte und Gegenwart.
Räume und Linien
In Wien treffen Großlandschaften Europas aufeinander: die Alpen, die pannonische Tiefebene und der Donauraum – zum Nutzen für Handel und Verkehr. Dazu kommt: Der Wiener Raum ist reich an Wasser, fruchtbaren Böden und Baumaterial wie Ton, Kalk, Sand und Holz.

Am Stadtplan Wiens zeichnen sich bis heute die großen historischen Linien ab: Der „Graben“ markiert die Südseite des römischen Heerlagers Vindobona. Die eng verwinkelten Gassen um den Stephansdom gehen auf die mittelalterliche Handelsstadt zurück. Die Linien kreuzen und überschneiden sich, ohne sich zu verwischen.

Im Mittelalter beginnt auch der Aufschwung. Die Babenberger machen die Stadt zu ihrer Residenz, sie stiften Klöster und errichten eine Stadtmauer. 1365 gründet der Habsburger Rudolf IV. die Universität Wien, heute die größte im deutschsprachigen Raum.
Macht und Pracht
In der Barockzeit verwandelt sich die Stadt in eine Haupt-Stadt – mit Adelspalästen, Kirchen und Klöstern. Visionäre Planungen beziehen selbst Bauten ein, die – wie die Karlskirche oder das Schloss Belvedere – damals weit außerhalb des Zentrums liegen. Architektur, Kunst, Musik und Theater erleben eine ungeahnte Blüte. Die „Gründerzeit“ zwischen 1870 bis 1914 bringt eine weitere – die bisher größte – Metamorphose: Die Donau wird reguliert, die Vorstädte eingemeindet und die alten Stadtmauern abgerissen. An deren Stelle entsteht ein Prachtboulevard mit Gärten, Monumentalbauten und großbürgerlichen Palais: die Ringstraße – ein einziges, riesiges Monument im Geschmack seiner Zeit. Um 1900 ist Wien fünftgrößte Stadt der Welt und – ein „Inkubationsort“ der Moderne.
Schloss Belvedere und Park
Das barocke Schloss Belvedere
Dichtes Programm
„Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt“, so Joseph Haydn zu Wolfgang Amadeus Mozart. Mozart selbst war – wie Beethoven – zum Studium der Musik nach Wien gekommen.

Wien und Musik – das ist mehr als ein Mythos: Die Habsburger waren bekannt für ihre Liebe zur Musik. Als Förderer und Auftraggeber wetteiferten Hof und Adel um Virtuosen und Komponisten. Ab dem Biedermeier durchdrang die Musik das Wiener Bürgertum – von der Hausmusik bis zum Wiener Musikverein. Größen wie Schubert, Brahms, Mahler und Schönberg konnten in diesem Milieu ihr Genie entfalten. Die „Wiener Klassik“ wurde zum Inbegriff der Kunstmusik.   Heute sind zeitgenössische und experimentelle Musik in Wien genauso zu Hause wie Jazz und Alte Musik. Das Angebot an Konzerten und Aufführungen aller Genres ist eines der hochwertigsten und dichtesten der Welt.

Semmeringeisenbahn

Als Meisterwerk der Technik vergangener Tage, zieht sie nach wie vor Passagiere und Gäste in ihren Bann, während sie sich ihren Weg durch die alpine Landschaft bahnt.

Art der Stätte: Kulturerbe
Einschreibung: 1998
Kriterien: (ii), (iv)
Bundesländer: Niederösterreich, Steiermark

Das Programm am Welterbetag 2025

HOP ON - HOP OFF im Welterbe Semmeringeisenbahn

ACHTUNG! Samstag, 3. Mai 2024, 9 bis 17 Uhr

UNESCO-Welterbe ist mehr…

In Österreich befinden sich 12 Welterbestätten, die auf sieben Bundesländer verteilt sind. Der Welterbetag soll Bewusstsein schaffen für das Kultur- und Naturerbe Österreichs.

Die Welterbestätte Semmeringeisenbahn bietet an diesem besonderen Tag eine Rundfahrt mit Reisebussen entlang der Strecke von Mürzzuschlag bis Gloggnitz. An insgesamt 9 Stationen können Sie das Welterbe hautnah erleben.

Wir fahren zu den schönsten Plätzen und bringen unsere Gäste wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Entlang der Semmeringbahn von Mürzzuschlag bis Gloggnitz und zurück

Stadt Graz und
Schloss Eggenberg

Details zum Programm:

Zu- und Aussteigen ist bei jeder Haltestelle möglich. Um die Anzahl der Personen in den Bussen koordinieren zu können, bitten wir um Anmeldung bis 28. April 2025

Preis: € 15,- pro Person

Anmeldung und Infos:

Südbahnmuseum Mürzzuschlag

Heizhausgasse 2, 8680 Mürzzuschlag

+43 (0) 3852 / 2556-641

info@suedbahnmuseum.at

www.suedbahnmuseum.at

 

Tourismusbüro Semmering

Hochstraße 1, 2680 Semmering

+ 43 (0) 2664 / 20025

tourismus@semmering.gv.at

www.semmering.at

Stadt Graz und
Schloss Eggenberg

Semmering Blick auf Semmeringbahn und Gebirge in Österreich
20 Schilling Blick © Michael Liebert
Überwindung der Alpen mit Eisen und Dampf

Von den Zeitgenossen wurde der Bau der Semmeringbahn als ein gewaltiger Triumph über die Natur gefeiert, eine Leistung von übermenschlicher Dimension, vergleichbar höchstens mit den Taten antiker Helden.

Die Planung und Ausführung des Vorhabens dürfen auch nach heutigen Maßstäben als Meisterleistung gelten: In weniger als fünf Jahren Bauzeit war es gelungen, dem Güterverkehr in schwierigstem Gelände buchstäblich einen Weg durch die Natur zu bahnen. In die Lösung aller technischen Probleme war von Anfang an auch die Gestaltung der Landschaft einbezogen. Wie sich hier Technik und Ästhetik – das Nützliche und das Schöne – begegnen, machte die Semmeringbahn zum Vorbild für Projekte in der ganzen Welt.

Die Bahn machte den Semmering schließlich auch zu einem kulturellen Arkadien – mondän oder eher rustikal, fern vom Alltag, aber aus Wien mit der Bahn bequem erreichbar. Hier wurde geschrieben, komponiert, musiziert und gespielt oder einfach nur gelebt und geliebt: Fin-de-siècle in der Natur.

Wien – Triest

Triest war der bedeutendste Handelshafen Österreichs und einer der wichtigsten im ganzen Mittelmeerraum. Eine Verbindung Wien–Triest hatte beim Aufbau des Eisenbahnnetzes höchste Priorität.

In den 1840er Jahren war die Strecke bis Laibach (Ljubljana) durchgehend ausgebaut – bis auf das kurze Stück über den Semmering: Hier mussten die Güter auf beiden Seiten umgeladen und weiterhin mit Fuhrwerken transportiert werden. Eine Lösung schien – wenn überhaupt möglich – sehr weit entfernt.

Carl von Ghega (Venedig 1802, Wien 1860), seit 1842 Gesamtplanungsleiter der südlichen Staatseisenbahn, präsentierte 1844 nach einer fünfmonatigen Studienreise in Amerika einen sensationellen Vorschlag. Die Öffentlichkeit und die Fachwelt reagierten zuerst skeptisch, danach begeistert.

Einmal Alpen und zurück

Die Orte Gloggnitz und Mürzzuschlag sind nur 21 Kilometer voneinander entfernt. Aber: Dazwischen liegen Berge und Täler und bis zum Semmeringpass beträgt der Höhenunterschied insgesamt etwa 450 Meter.

Das Projekt hatte viel von einem riskanten Realexperiment: Es gab keine Vorbilder; die Vermessung verlangte neue Instrumente und Techniken; eine Lokomotive, die das starke Gefälle überwinden und die engen Kurvenradien bewältigen würde, war noch gar nicht gebaut.

Der Bau war eine extreme Herausforderung: technisch, logistisch, wirtschaftlich. Es ging um nicht weniger als die Überquerung der Alpen. Ghega löste die Aufgabe mit einer Streckenlänge von 41 Kilometern – entlang steiler Berghänge mit 14 Tunneln, 16 Viadukten und über 100 Brücken und Durchlässen.

Panorama eines Eisenbahnabschnittes der Semmeringbahn, Semmering in Österreich
Eisenbahn-Viadukt - Semmering Bahn "Kalte Rinne"
Natur als Kulisse

Die Semmeringbahn galt von Beginn an als eine Art Kunstwerk. Ganz bewusst hatte ihr Erbauer die Viadukte im Stil römischer Aquädukte mauern lassen. 1854 publizierte er höchstpersönlich einen Malerischen Atlas der Eisenbahn über den Semmering.

Den Reisenden verschaffte die Bahn eine völlig neue Erfahrung von Landschaft – die Fahrt wurde zum ästhetischen Erlebnis. Beim Blick aus dem Zugfenster entrollt sich ein Panorama wie auf einer Bühne. Dass es immer wieder von schwarzen Tunnels unterbrochen wird, schmälert den Genuss keineswegs, ganz im Gegenteil.

Ursprünglich sollte die Semmeringbahn nur dem Gütertransport dienen. Dass dem Wiener Bürgertum damit ein „Kulturraum“ samt Villen und Grandhotels erschlossen wurde, erwies sich schnell als ein höchst willkommener Nebeneffekt.

Prähistorische Pfahlbauten
um die Alpen

Vor allzu neugierigen Blicken unter Wasser verborgen, schlummern einzigartige archäologische Zeugen von unschätzbarem Wert und erzählen eine Geschichte aus der Frühzeit der Menschheit.

Art der Stätte: Kulturerbe
Einschreibung: 2011
Kriterien: (iv), (v)
5 Staaten (insgesamt 111 archäologische Fundstätten)
Bundesländer: Oberösterreich und Kärnten (5 Fundstätten)

Das Programm am Welterbetag 2025

Welterbe im Museum?

ACHTUNG! 18. April 2024, 09:00 bis 16:00 Uhr

Am österreichischen Welterbetag präsentiert das Kuratorium Pfahlbauten Funde aus der UNESCO Welterbestätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ im Naturhistorischen Museum Wien. Das Museum verbindet eine lange Geschichte mit den Fundstellen unter Wasser. Es befinden sich aber noch zahlreiche weitere Objekte aus anderen Welterbestätten in der Sammlung.

Schon gewusst? Das Museum selbst zählt zur UNESCO Welterbestätte „Historisches Zentrum von Wien“. Bei einem Besuch zahlt sich auch ein Blick auf die außerordentliche Architektur des Hauses aus.

Naturhistorisches Museum Wien, Saal 11
Burgring 7
1010 Wien

Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren, Erwachsene zahlen den Eintrittspreis des Museums, keine Anmeldung erforderlich!

LAND ART – UNESCO-Welterbe Keutschach

25. April 2025, 13:00 bis 16:00

Zum Österreichischen Welterbetag gestalten Kinder mit der Künstlerin Gudrun Kargl ein vergängliches Kunstwerk aus Naturmaterialien nahe dem Strandbad Keutschach. Verwendet werden Zweige, Blätter, Gräser, Steine, Rinde, Schneckenhäuser und Wildblumen – Materialien, die schon zurzeit der Pfahlbauten verwendet wurden. Mit Kreativität und Fantasie verweben sie Kunst, Geschichte und Natur und setzen sich spielerisch mit dem UNESCO-Welterbe der Pfahlbauten im Keutschacher See auseinander.

Nach seiner Fertigstellung bleibt das Kunstwerk noch einige Wochen sichtbar und lädt zum Entdecken ein, bevor es auf natürliche Weise vergeht.

Keutschach am See
9074 Keutschach

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. Der genaue Standort des Kunstwerkes wird auf www.pfahlbauten.at/welterbetag bekannt gegeben.

Führungen der Pfahlbauvermittler:innen beim Pavillon Seewalchen

ACHTUNG! 11. bzw. 12. April, 10:30 bis 12:00 Uhr
   

Die erfahrenen Vermittler:innen des Vereins „Pfahlbau am Attersee“ erwarten interessierte Besucher:innen beim Pfahlbau Pavillon in Seewalchen, informieren über das Leben am Attersee und Mondsee vor ca. 6000 bis 4000 Jahren und         geben Einblick in den Tagesablauf unserer Vorfahr:innen.

Ecke Agerbrücke / Promenade
4863 Seewalchen am Attersee

Bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung an einem anderen Tag stattfinden. Mehr Informationen dazu auf der Website des Vereins Pfahlbau am Attersee www.pfahlbau.at

Pfahlbauten in Österreich
Unter Wasser haben sind noch manchmal Reste der
urgeschichtlichen Dörfer sichtbar
Versunkene Zeugen der menschlichen Siedlungsgeschichte
Die versunkenen Seeufersiedlungen sind wissenschaftlich und kulturhistorisch von unschätzbarem Wert, aber den Blicken „normaler“ Besucher*innen weitgehend entzogen. Was sind Pfahlbauten eigentlich?

Pfahlbauten sind Siedlungen über dem Wasser, in Ufernähe oder auf sumpfigem Gelände. Wegen der Nähe zum Wasser standen die Häuser oft abgehoben auf Stelzen oder Holzbalken. Inzwischen zählt man über 1000 Fundstellen, die meisten davon in der Schweiz, gefolgt von Deutschland und Italien.

Nach dem Abschmelzen der Gletscher wanderten die ersten Menschen in das Alpenvorland ein. Um 5000 v. Chr. begannen sie, auch die Seeufer zu besiedeln. Dafür gab es gute Gründe: fruchtbare Böden, zusätzliche Nahrung, Schutz vor Angriffen und – über das Wasser waren selbst entfernte Gegenden gut zu erreichen.

111 Orte in Italien, Frankreich, Österreich, Deutschland, Slowenien und der Schweiz bilden seit dem Jahr 2011 das Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. In Europa sind so viele Reste davon erhalten geblieben, dass sich weitreichende Erkenntnisse über die Lebensweise der ursprünglichen Bewohner gewinnen lassen.
Unsichtbare Fülle
Pfahlbauten bieten unvergleichliche Einblicke in eines der wichtigsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Vor allem organische Materialien, die anderswo unwiederbringlich verloren sind, haben sich hier – im Wasser „eingelegt“ oder luftdicht im Moor „verpackt“ – erhalten. Vielfach lagern an ein und demselben Ort die Reste mehrerer Siedlungen übereinander, sodass sich ganze „Kulturschichten“ unterscheiden und untersuchen lassen.

Über eine Fülle von Funden – Baumaterial, Nahrungsmittel (roh und verdaut!), Gegenstände des täglichen Gebrauches aus Holz, Bast, Rinde, Pflanzenfasern, Stroh, Tierhäuten oder Haaren – kann die Forschung das alltägliche Leben, die Wirtschaftsweise oder Kontakte zu anderen Kulturen rekonstruieren. Die Analyse von Ablagerungen und pflanzlichen Stoffen erlaubt inzwischen sogar Rückschlüsse auf die klimatischen Bedingungen.
Ballungsräume
Die Zahl der Seeufersiedlungen in Österreich lässt sich nicht einmal schätzen. Einige sind vermutlich noch unentdeckt, andere für immer verschwunden. Als wissenschaftlich gesichert gelten derzeit 27 Fundstellen. Die meisten davon gehören zu der Mondseekultur des 4. Jahrtausends v. Chr. Die jüngsten waren beinahe bis in historische Zeiten – etwa 500 v. Chr. – bewohnt. Am dichtesten besiedelt war wohl das Westufer des Attersees.

Ein weiteres interessantes Detail: Die Pfahlbauten im Kärntner Keutschacher See liegen nicht am Ufer, sondern an seichten Stellen in der Seemitte. Sie wurden von Ferdinand von Hochstetter, dem ersten Leiter des Naturhistorischen Museums Wien, im Jahr 1864 entdeckt. In der Schausammlung des Museums sind daher auch wichtige Funde zu sehen.
Unterwasser Taucher überprüft das Welterbe Pfahlbauten in Österreich
Forschungstaucher*innen kontrollieren regelmäßig
den Zustand des UNESCO-Welterbes
Laboratorien unter Wasser
Die Pioniere der Forschung gingen davon aus, dass sich die Pfahlbauten auf dem Wasser befunden hatten: Das romantische Bild von wehrhaften und unabhängigen Dörfern auf Stelzen war einfach zu verlockend. Später setzte sich die Meinung durch, dass die Siedlungen ursprünglich am Ufer gebaut und später überflutet worden waren. Inzwischen gilt beides als möglich und wahrscheinlich.

Heute sind die Fundstätten zu wissenschaftlichen Laboratorien geworden. Unterschiedliche Disziplinen wie Archäologie, Biologie, Ökologie, Klimatologie, Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte kooperieren in länderübergreifenden Projekten. Dabei kommen die Ideen des Welterbes und die Ziele der UNESCO, nämlich die Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Kultur, besonders stark zur Geltung.

Great Spa Towns of Europe

Um die heilende Kraft des Wassers entfalteten sich in ganz Europa blühende Städte – und boten neben Genesung und Erholung auch Unterhaltung und gesellschaftliche Annehmlichkeiten.

 

Art der Stätte: Kulturerbe (Kulturlandschaft)
Einschreibung: 2021
Kriterien: (ii), (iii)
Bundesländer: Niederösterreich, 11 Kurorte in 7 Europäischen Ländern

Das Programm zum Welterbetag 2025

Anlässlich des Welterbetages bietet die Great Spa Town Baden zusätzlich zur regulären Welterbeführung, die jeden Samstag im Monat stattfindet, zwei speziell auf Familien ausgerichtete Führungen an. Mit kindgerechten Infos und jeder Menge interessanter Fakten geht es auf Entdeckungsreise durch die Kurstadt! Junge Kulturfans erwartet ein Nachmittag voller neuer Entdeckungen und die Möglichkeit, in das Thema Welterbe einzutauchen.

Familienfreundliche Spezialführung „Baden – Stadt der Musik“

18. April 2025, 14:30 Uhr

Wir spazieren schwungvoll auf den Spuren großer Meister wie Mozart, Beethoven, Schubert und der Strauss-Familie. Waren diese berühmten Musiker auf Kur? Wo haben sie gewohnt, wen haben sie in Baden gekannt?

Wir versetzen uns in ihre Zeit und blicken in ihren städtischen Alltag zwischen Kur, Dur und Moll und erfreuen uns an den hier entstandenen Werken, die bis heute faszinieren und weltberühmt geworden sind.

Kostenfrei – begrenzte Teilnehmerzahl 25 Personen.

Anmeldung bis spätestens 16:00 Uhr des Vortages unter gste@baden.at

Treffpunkt Kurpark Baden, vor dem Musikpavillon

Familienfreundliche Spezialführung „Baden – Stadt der Quellen“

ACHTUNG! 19. April 2025, 14:30 Uhr

Dieser Spaziergang führt uns zu den verborgenen Schätzen der Stadt, zu den kostbaren Schwefelquellen. Wer hat die Quellen entdeckt? Wann und wo wurde das Wasser genutzt? Welche Bedeutung hatte das Schwefelwasser für Baden? Was hat das Arnulf-Rainer-Museum mit dem Wasser zu tun?

Wir begeben uns auf eine unterhaltsame Entdeckungsreise auf den Spuren des flüssigen Goldes und der ehemaligen Bäder. Beim Besuch der unterirdischen Römerquelle und bei der Peregriniquelle werden wir zu „Forschern“ und sehen unsere Heimatstadt Baden mit anderen Augen.

 

Kostenfrei – begrenzte Teilnehmerzahl 25 Personen.

Anmeldung bis spätestens 16:00 Uhr des Vortages unter gste@baden.at

 

Treffpunkt Kurpark Baden, vor dem Musikpavillon

Schulaktion „Welterbe macht Sinn – mit allen Sinnen das Welterbe begreifen“

Im April, anlässlich des Welterbetages
Wo: Badener Schulen

Im Frühjahr 2025 startet das Projekt „Welterbe macht Sinn – mit allen Sinnen das Welterbe begreifen“. Spielerisch und mit hohem Spaßfaktor wird mit ausgewählten Klassen der Volksschulen Baden die Kurstadt erforscht. Im Zuge mehrerer geplanter Stadtspaziergänge dürfen die Kinder das Schwefelwasser riechen und schmecken, alte Gemäuer betasten und nach verborgenen Ecken Ausschau halten. Dazu bekommen die jungen Entdecker eine Menge interessanter Infos zum Staunen.

 

Passend zum Motto „Mit allen Sinnen das Welterbe begreifen“ gibt es im April außerdem auch etwas Spannendes zu hören! Die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Pelzgasse erstellen einen Beitrag zum Thema Welterbe für ihren Podcast „RadioIgel“. Sie sprechen darüber, was ein Welterbe ausmacht und welche Besonderheiten die Great Spa Town Baden zu bieten hat. Der vollständige Beitrag wird zeitgerecht zum Welterbetag auf der Website der Schule zu finden sein.

Villa Hahn, entworfen von Otto Wagner © Fürnkranz
Hauptstädte der Erholung und des Vergnügens
Elf Orte in sieben Ländern bilden zusammen das Welterbe „Great Spa Towns of Europe“. Sie haben eines gemeinsam: eine lange Tradition als Heilbäder und eine Blütezeit zwischen dem späten 18. und dem frühen 20. Jahrhundert. Wenn das in Österreich auf einen Ort zutrifft, dann auf Baden bei Wien.

An all diesen Orten entwickelte sich ein besonderer Stadttyp, als Antwort auf zwei Fragen: Wie nutzt man die Heilkraft des Wassers? Und wie lässt sich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden?

Das Ergebnis waren die klassischen Kurorte – fern der Großstädte, umgeben von landschaftlichen Reizen, Zeit für Erholung, Muße und Vergnügen und auch noch Raum für diplomatische und geschäftliche Interessen. Als sich zum Adel das wirtschaftlich mächtige Bürgertum gesellt, verwandeln sich die Heilbäder regelrecht in die Sommerhauptstädte Europas. Badehäuser, Trinkhallen und Parks, Theater, Stadtpalais und Villen, Hotels, Cafés und Theater prägen das äußere Erscheinungsbild. Im Inneren dominieren medizinische Disziplin, persönlicher Komfort und ein gepflegter Lebensstil. Gesellschaftlich und politisch werden die beiden Weltkriege einen tiefgreifenden Wandel bringen – der Kurbetrieb geht weiter.
Baden – Kurort einer Metropole

Was Karlsbad für Tschechien ist oder Vichy für Frankreich, ist Baden für Österreich. Hier wird schon seit der Antike gebadet. Die Römer nannten den Ort einfach und vielsagend aquae („Wässer“). Die Habsburger nutzten die Kraft des schwefelhaltigen Thermalwassers über Jahrhunderte. Den wahren Aufschwung erlebte Baden, als es Franz, letzter römisch-deutscher und erster Kaiser von Österreich, zu seinem Sommerdomizil machte.

 

An den sanften Hängen des Wienerwaldes gelegen und nur fünfundzwanzig Kilometer vom Lärm und der Hitze der Großstadt entfernt – Baden eignete sich dafür ideal. Hier war man nicht aus der Welt und konnte den Alltag dennoch weit hinter sich lassen. Jeden Sommer wurde Baden so etwas wie ein besonderer und exklusiver Stadtteil von Wien, aber eben außerhalb.

Heil- und Kraftquellen
Das Badener Thermalwasser galt traditionell als besonders wirkungsvoll – eine Art Allheilmittel gegen alle möglichen Krankheiten und Leiden.

Das Lebenselement tritt an vierzehn Stellen an die Erdoberfläche, mit einer Temperatur zwischen 22° und 36°. Ursprünglich befanden sich die Badeanlagen noch direkt über den Quellen. Erst im Lauf des 19. Jahrhunderts entstand dann ein Netz von Rohrleitungen, über das Bäder, Hotels und Sanatorien versorgt wurden.

Das Frauenbad, das Josephsbad und das Hotel Sauerhof zählen zu den eindrucksvollsten Anlagen aus der Zeit um 1800. Das Engelsbad und das Hotel Badener Hof beweisen wiederum, dass die Nutzung nicht nur der upper class vorbehalten war: Sie waren speziell für Bedürftige eingerichtet worden.
Undinebrunnen im historischen Kurpark © Fürnkranz
Nebenwirkungen

Heilung war nie der einzige, oft nicht einmal der wesentliche Zweck. Spaziergänge im Park, der Genuss der Landschaft und entspannte Geselligkeit waren ohnehin Teil der Kur. Dazu kam: Wie in allen bedeutenden europäischen Bädern verband sich auch in Baden Gesundheit zwanglos mit Diplomatie, Geschäft und – Unterhaltung: Erholung wahrscheinlich, Vergnügen garantiert.

 

Die Sommergäste lebten in Palais, Villen und Hotels – nobel, aber nicht mondän, ohne die Nachteile der Großstadt, aber mit allen Vorzügen eines Kurortes: erholsame Bäder, gute Luft und ein angeregtes gesellschaftliches Leben mit viel Musik, Tanz, und Spiel. Das im Jugendstil erbaute Stadttheater und die Sommerarena im Kurpark belegen das – nicht zufällig für seine Freizügigkeit bekannte – Theaterleben in Baden.

Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes (Westlicher Abschnitt)

Dort wo einst die Römer die Grenzen ihres Weltreiches bewachten, zeugen heute sichtbare und unsichtbare Spuren vom antiken Leben und Schaffen am Rande des Imperiums.

Art der Stätte: Kulturerbe (Kulturlandschaft)
Einschreibung: 2021
Kriterien: (ii), (iii), (iv)
Bundesländer: Oberösterreich,
Niederösterreich, Wien

Das Programm am Welterbetag 2025

Führung durch den römischen Burgus Oberranna

18. April, 14:00 Uhr

Besichtigung der beeindruckenden Burgus-Anlage mit Besuch im „Mittelalterlichen Weinkeller“ und im „Badebereich“ mit Friedrich Bernhofer, Obmann des Vereines „Kultur und Tourismus an der Donau in Engelhartszell“. Jeder Besucher erhält ein kleines Erinnerungspräsent!

Treffpunkt 14 Uhr beim Eingang Schutzbau
Oberranna 5, 4090 Engelhartszell

Eintritt frei, Freiwillige Spenden, keine Anmeldung erforderlich!

Themenführungen „Welterbe in Carnuntum: Der Donaulimes“

ACHTUNG! 12. bis 21. April

In der Römerstadt Carnuntum finden anlässlich des Welterbetages Führungen zum Themenschwerpunkt „Welterbe in Carnuntum: Der Donaulimes“ statt. Die Führungen gehen dabei neben der Geschichte der Stadt, ganz besonders auf ihre Rolle am Donaulimes, dessen Funktion und die heutige Bedeutung des Welterbes ein.

Der Donaulimes war nie eine undurchlässige Barriere, sondern vielmehr eine dynamische Kontaktzone, die den kulturellen Wandel und den wirtschaftlichen Austausch über Jahrhunderte hinweg prägte.

Römerstadt Carnuntum
Römisches Stadtviertel, Hauptstraße 1A, 2404 Petronell-Carnuntum;

Museum Carnuntinum
Badgasse 42, 2405 Bad Deutsch-Altenburg

Tickets können im Webshop und direkt vor Ort an der Kassa erworben werden.

Vortrag: Römerberg als Keimzelle der Stadt Linz & Donaulimes als UNESCO Welterbe

ACHTUNG! 23. April, 19:00 bis 21:00 Uhr

Mit den archäologischen Befunden am Römerberg hat Linz Anteil am transnationalen, seriellen UNESCO-Welterbe Donaulimes, das sich derzeit über mehr als 500 Kilometer von Bayern bis in die Slowakei erstreckt.

Die Welterbe-Teilstäte am Römerberg ist zudem Keimzelle der späteren Stadt Linz. Von der späteren Eisenzeit, über die römische Zeit und das folgende Mittelalter lässt sich hier eine jahrtausendelange Kontinuität nachweisen.

Martinskirche am Römerberg, Römerstraße 21, 4020 Linz

Der Eintritt ist frei – Spenden für den Erhalt der Initiative „Schöner Römerberg“ sind willkommen.

Römer-Erlebnistage

ACHTUNG! 3. und 4. Mai

Die Römer-Erlebnistage am 3. und 4. Mai 2025 präsentieren die römischen Teile von Traismauer. Die Gruppen Legio XII, Gemina Ursi Aurei, Gentes Danubii und Familia Gladiatoria Carnuntina Ferocis Apri zeigen das römische Lagerleben unterschiedlicher Epochen.

Ein Gladiatorenschaukampf und Rundgänge durch Traismauer, in denen Wissenswertes zu den römischen Stätten vermittelt wird, bilden die Highlights des Angebots. Römische Küche wird ebenso präsentiert, wie Spiele und Speerwerfen. Für Kinder gibt es eigens konzipierte Rundgänge aber auch die beliebte Römerwerkstatt wird wieder ihre Pforten öffnen.

Schloss Traismauer,
Hauptplatz 1, 3133 Traismauer

 

„Abgefahren WELTERBE im WELTERBE“ – geführte Bustour

ACHTUNG! 20. April 2024, 12:30 bis 18:30 Uhr

Am rechten Donauufer zwischen Melk und Mautern überschneiden sich zwei Welterbestätten: Einerseits die Kulturlandschaft der Wachau andererseits der Donaulimes als Flussgrenze des ehemaligen Römischen Reiches.

Die geführte Bustour bringt uns zu den weniger bekannten Überresten römischer Wachtürme, die vor mehr als 1500 Jahren wesentliche Bestandteile des Grenzsystems waren. Ihre Standorte bieten zudem auch heute noch Einblicke und Ansichten auf das Welterbe Wachau.

Mautern bis St. Johann im Mauerthale

Teilnahme nur mit verbindlicher Anmeldung bis 14. April 2024 unter office@wachau-dunkelsteinerwald.at (max. 50 Personen)

Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter und Großteils im Freien statt. Wir bitten daher um wetterfeste Kleidung sowie festes Schuhwerk. Die Besichtigungsorte sind nicht barrierefrei!

Programmablauf

12:15 Uhr Treffpunkt Parkplatz Schloss Mautern

12:30 Uhr pünktliche Abfahrt mit dem Bus

Wachturm Rossatz-Windstallgraben
13:15–13:45 Uhr Ankunft und Besichtigung Windstallgraben

Burgus St. Lorenz
14:00–15:00 Uhr Ankunft und Besichtigung, St. Lorenz:

Kirche, Nase und Blick nach Weißenkirchen

Aufteilung in zwei Gruppen

Burgus Bacharnsdorf
15:15–17:15 Uhr Ankunft und Besichtigung des Burgus in

Bacharnsdorf mit Pause und Erfrischung beim Heurigen Pammer

Aufteilung in zwei Gruppen

Wachturm St. Johann im Mauerthale
17:30–18:30 Uhr Ankunft und Besichtigung in St. Johann im

Mauerthale: Kirche und Blick auf

Schwallenbach am Nordufer der Donau

Aufteilung in zwei Gruppen

18:30–19:00 Uhr Rückfahrt und Ankunft Schloss Mautern

Westliche Kastellmauer mit spätantikem Hufeisenturm
(Mautern, Favianis) © Florian Schulte
Fließende Grenze

Als das Römische Reich seine größte Ausdehnung erreicht hatte, erstreckten sich die Außengrenzen über etwa 7.500 km. Wo nicht Meere, Flüsse oder Gebirge natürliche Barrieren bildeten, wurden künstliche errichtet: Mauern, Wälle und Gräben. Eine Kette aus Legionslagern, Kastellen und Wachtürmen dienten der Sicherung und Überwachung. Entlang des „Limes“ erlaubten Gewässer und Straßen den reibungslosen Fluss von Nachrichten, Waren und Soldaten.

Die Grenzen waren aber nicht undurchlässig und nicht nur Schauplätze von Gewalt. Zahlreiche Funde zeugen von Handel und friedlichem Kontakt mit den „Barbaren“. Um größere militärische Einrichtungen entstanden zivile Siedlungen: Von diesen gingen wiederum wichtige zivilisatorische Impulse aus – auch über die Grenzen hinweg.

Geographisch umfasst die Welterbestätte den Verlauf der Donau von Bayern über Österreich bis in die Slowakei. Das eigentliche Welterbe ist aber kein geschlossenes Band. Es besteht vielmehr aus nicht weniger als 77 einzelnen Komponenten: archäologische Fundstätten entlang des antiken Grenzverlaufs, sichtbare und verborgene Zeichen und Spuren.

Vom Rand zur Mitte

Der Limes (lat. Grenze, Schneise) diente der militärischen Kontrolle. Zugleich verkündete er: „Hier endet die zivilisierte Welt!“ Limes bedeutet nicht nur befestigte Grenze, sondern auch eine Idee.

Im Sinn von “begrenzen“, „umschreiben“ definierte der Limes buchstäblich den Erdkreis: die ewige Stadt in der Mitte, am Rand eine durchgehende Linie über drei Kontinente – von Nordafrika bis Britannien, von Iberien bis zum persischen Golf. Von den Rändern verliefen Straßen zu den Provinzhauptstädten und dann weiter bis ins Zentrum: Alle Wege führten bekanntlich nach Rom …

Die Anfänge des Limes reichen bis zum Beginn unserer Zeitrechnung. Ab der Wende zum zweiten Jahrhundert wird der Begriff im heutigen Sinn verwendet. Mit dem Ende des Imperiums fallen auch die Grenzen.

Sichtbare Reste

Auf dem Gebiet des heutigen Österreich erstreckte sich der Limes entlang der Donau durch Ober- und Niederösterreich und Wien. Der norische Limes reichte von Passau bis Greifenstein nordwestlich von Wien. Hier bestand das Grenzsystem aus zahlreichen Wachtürmen, vierzehn Kastellen und dem Legionslager in Lauriacum (Enns). Der pannonische Limes – mit dem Legionslager Vindobona (Wien) – erstreckte sich bis nach Carnuntum, Legionslager und zugleich Provinzhauptstadt, dann weiter der Donau entlang nach Osten. Besonders eindrucksvoll sind die – zum Teil mehrstöckigen – Türme, Tore und Kastellmauern im Tullnerfeld vor Wien. Nachdem sie im Mittelalter in Siedlungen einbezogen wurden, sind hier Reste der römischen Befestigungen bis heute eindrucksvoll erhalten und sichtbar geblieben.

Quadriburgus von Oberranna - westlichste Limesbefestigung in Österreich
Frieden an der Grenze

An der Donau trafen Welten aufeinander: hier das imperium, dort das barbaricum; hier Bürger mit einer gemeinsamen Sprache und unter einer einheitlichen Verwaltung; dort eine Vielzahl – zumindest aus römischer Sicht – wild lebender Stämme.

Gerade weil der Personen- und Warenverkehr leicht zu kontrollieren war, standen beide Sphären in regem Kontakt. Von gelegentlichen Überfällen und Raubzügen abgesehen, herrschte Frieden, ja, es bestanden sogar geregelte geschäftliche und diplomatische Beziehungen.

Auch deswegen waren die Grenzregionen wohlhabend und hoch entwickelt. Davon zeugen Gebrauchsgegenstände, Schmuck und Luxusgüter. Ein Großteil davon befindet sich noch im Boden, unter den Siedlungen und im offenen Gelände. Archäologen_innen holen das verborgene Erbe ans Tageslicht.